Zurück zur Übersicht

09.12.2005

Orientzentrum wird in Marburg errichtet

Das Hessische Wissenschaftsministerium will das regionalwissenschaftliche Zentrum mindestens fünf Jahre lang fördern.

An der Philipps-Universität Marburg wird ab dem kommenden Jahr ein Zentrum für Orientforschung entstehen, das im Verlauf von fünf Jahren mit etwa fünf Millionen Euro vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gefördert wird. Dies hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, gemeinsam mit der Philipps-Universität und den Universitäten in Frankfurt und Gießen nun beschlossen. In einer ausführlichen Stellungnahme, die hier nachzulesen ist, wird dieses Vorhaben vom Präsidium der Philipps-Universität sehr begrüßt.

Die Arbeit des Zentrums wird sich dem Nahen und Mitleren Osten widmen. "In diesem Zentrum", so Universitätspräsident Professor Dr. Volker Nienhaus, "wird kultur-, geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung über Länder der Region, ihre Einbindung in globale Kontexte sowie über die Beziehungen Europas zur Region betrieben werden. Vorhandene Studiengänge mit Orient-Bezug werden wir stärker differenzieren, Orient-Optionen in bestehende Studiengänge integrieren und ein strukturiertes Doktorandenprogramm konzipieren." Zudem sollen themenfeldbezogene und fächerübergreifende Partnerschaften mit Universitäten der Region entwickelt werden. Über Einzelheiten der Ausstattung des Zentrums, die Kriterien der Evaluierung nach der Aufbauphase und die Rahmenbedingungen für seine Fortführung sowie über das Arbeitsprogramm und die Studiengangsplanung werden das HMWK und die Philipps-Universität eine gesonderte Vereinbarung schließen.

Über insgesamt zwanzig Stellen soll das Zentrum verfügen können. Die Zahl der Professuren wird von zwei auf sieben erhöht. Bislang ist die Orientforschung an der Philipps-Universität durch Professor Dr. Stefan Weninger, Direktor des Instituts für Orientalistik und Sprachwissenschaften, sowie durch Professor Dr. Walter Sommerfeld, Leiter des Fachgebiets Altorientalistik, vertreten. Bereits im April dieses Jahres konnte die Universität ihre Beziehungen in die Region durch eine Kooperation mit der Universität Bagdad stärken, die in der deutschen Forschungslandschaft bislang einmalig ist.

Gleichzeitig mit der Errichtung des Orientzentrums in Marburg wird in Frankfurt ein Zentrum für Ostasienstudien sowie in Gießen ein Zentrum für Osteuropaforschung entstehen. Das Konzept der Zentrenbildung in Marburg, Gießen und Frankfurt soll laut HMWK die Zukunft der in ihrer Existenz bedrohten kleineren geisteswissenschaftlichen Fächer in Zeiten knappen Geldes garantieren.

Die Pressemitteilung des HMWK vom heutigen Freitag, dem 9. Dezember 2005, in der das Gesamtkonzept der Zentrenbildung vorgestellt wird, finden Sie hier .