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20.01.2006

Marburg nimmt erste Hürde in der Exzellenzinitiative

"Behring Centre for Converging Sciences" positiv bewertet

"Marburg bleibt im Rennen!“, freute sich Vizepräsident Prof. Dr. Gerhard Heldmaier: „Ich gratuliere den Initiatoren unseres Exzellenzclusters „Behring Centre for Converging Sciences“. „Das ist ein großartiger Erfolg“, bestätigte der Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Nienhaus.

Am Freitagabend fiel die erste Entscheidung in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Die hierfür eingesetzte Gemeinsame Kommission, zusammengesetzt aus Mitgliedern der Fachkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Strategiekommission des Wissenschaftsrates, hatte über mehr als 300 Antragsskizzen zu entscheiden.

Die Universität Marburg hat sich mit einem Antrag an der Förderlinie „Exzellenzcluster“ beteiligt, für die insgesamt 157 Anträge eingereicht wurden. Davon waren 41 Anträge von 36 Universitäten erfolgreich. Diese sind nun aufgefordert worden, Vollanträge für die zweite und endgültige Stufe einzureichen.

„Das wird ein gehöriges Stück Arbeit, die wir aber mit Begeisterung in Angriff nehmen werden“, sagte der Koordinator des Marburger Exzellenzclusters, der Physiker Prof. Dr. Stephan Koch. Die endgültigen, ausformulierten Anträge müssen bis zum 20. April vorgelegt werden. Sie werden im Sommer begutachtet und im Oktober 2006 entschieden. Dann wird feststehen, welche Exzellenzcluster gefördert werden können. Die DFG rechnet mit der Bewilligung von etwa 15 Exzellenzclustern.

Das Marburger „Behring Centre for Converging Sciences“ zielt auf die Entwicklung neuer Materialien, das bessere Verständnis von biologischen Vorgängen und die Umsetzung dieser Erkenntnisse in Medizin und Technik. Beteiligt sind die Fachbereiche Biologie, Chemie, Medizin, Pharmazie und Physik sowie das Max Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie.

Die Begutachtung aller Anträge wurde von 20 international besetzten Gutachtergruppen der DFG vorgenommen. Sie erfolgte nach den Kriterien der wissenschaftlichen Qualität, des interdisziplinären Ansatzes, der internationalen Sichtbarkeit sowie der Integration von regionalen Forschungskapazitäten, zum Beispiel außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Nach den Entscheidungen in der ersten Auswahlrunde lässt sich in etwa folgende Fächerverteilung in der Förderlinie Exzellenzcluster feststellen: Ein gutes Drittel lässt sich der medizinischen und lebenswissenschaftlichen Forschung zuordnen, je ein Viertel den Natur- und Ingenieurwissenschaften. In mehreren dieser Anträge sind auch die Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten, sodass ihre Beteiligung über die zunächst sichtbaren gut 10 Prozent hinausgeht.

Das Programm Exzellenzinitiative ist auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt und hat ein Volumen von 1,9 Milliarden Euro. DFG und Wissenschaftsrat gehen davon aus, dass dieses Programm entscheidend dazu beitragen wird, die Differenzierung der deutschen Hochschullandschaft nach Qualitätsgesichtspunkten voranzubringen und damit die internationale Sichtbarkeit deutscher Universitäten deutlich zu erhöhen.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrats: http://www.dfg.de/aktuelles_presse/reden_stellungnahmen/2006/download/exin_gemeinsame_pm.pdf