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27.11.2006

Frauenförderpreises 2006 an Marburger Physiker verliehen

Fünfter Frauenförderpreis der Philipps-Universität geht an Dr. Angela Thränhardt und Prof. Dr. Stephan Koch

Thränard "Als ich 1991 mit dem Physikstudium anfing, dachte ich, alle Physiker müssten Bärte haben!", gab die erste Frau, die sich am Marburger Fachbereich Physik habilierte, zum Besten. Inzwischen sei das anders: In der Arbeitsgruppe Theoretische Halbleiterphysik, in der Dr. Angela Thränhardt bislang als Wissenschaftliche Assistentin tätig war, arbeiten knapp ein Viertel Frauen. Das sei letztlich auch der gezielten Förderung durch den Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Stephan W. Koch zu danken. Beide, PD Dr. Angela Thränhardt und Koch, erhielten nun für ihr Engagement den Frauenförderpreis der Philipps-Universität.

Bei der Preisverleihung am 23. November 2006 in der Alten Aula erklärte die Vizepräsidentin für Nachwuchsförderung und Gleichstellung, Prof. Dr. Babette Simon: "Dr. Thränhardt setzt sich seit einigen Jahren engagiert dafür ein, dass junge Frauen das Studium der Physik aufnehmen und erfolgreich absolvieren. Herr Koch und Frau Thränhardt haben in der Arbeitsgruppe Strukturen geschaffen, die  Studierende und Beschäftigte die Vereinbarkeit  von Studium bzw. Beruf und Familie erleichtern. Nicht zufällig ist die Frauenquote in ihrer Arbeitsgruppe in den letzten Jahren von anfänglichen fünf Prozent auf derzeit 22 Prozent gewachsen."

Wie wichtig dieses gerade im Bereich der Physik sei, belegen eindeutige Zahlen: Bundesweit seien nur drei Prozent aller Physik-Professoren weiblich und nur 20 Prozent aller Studierenden. Warum das so sei und wie man dem entgegenwirken könne, erklärte im Vorfeld der Preisverleihung die Festrednerin Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg in ihrem Vortrag  „Gender and Science. Geschlechtergerechte Lehre in den Naturwissenschaften“.

Koch
Stephan W. Koch freut sich über den Preis, auch wenn er ihn wegen eines Forschungssemesters in den USA nicht persönlich entgegen nehmen konnte.
Der Frauenförderpreis, der 1998 eingerichtet wurde und alle zwei Jahre verliehen wird, wurde 2006 zum fünften Mal vergeben. Der Preis würdigt hervorragende Verdienste von Mitgliedern oder Angehörigen der Universität, die sich in besonderem Maße  für die Förderung von Studentinnen und Frauen aus dem wissenschaftlichen oder technisch-administrativen Bereich engagieren. Erstmalig erhielt die Auszeichnung eine thematische Ausrichtung. Mit der Preisverleihung soll in diesem Jahr auf die besondere Situation von Frauen in den Naturwissenschaften sowie in der Mathematik/Informatik aufmerksam gemacht werden.

Weitere Informationen:

Frauenbeauftragte der Philipps-Universität, Dr. Silke Lorch-Göllner
Tel. 06421 / 28-26187, E-Mail: frauenb@verwaltung.uni-marburg.de