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28.11.2006

Schlafmedizinisches Labor in neuen Räumen

Eröffnungsfeier im Klinikum Marburg

Schlaflabor
Der Leiter des Schlafmedizinischen Labors, Prof. Dr. Ulrich Köhler (Mitte), mit seinem Team (v.l.) Dr. Karl Kesper, Dr. Jörg Heitmann und Annette Loh
Anlässlich einer Feier am 15. November wurden die neu gestalteten Räume des Schlafmedizinischen Labors im Klinikum Marburg in Betrieb genommen. Für den Leiter dieser medizinischen Einrichtung, Professor Dr. Ulrich Köhler, ist es allen an diesem Projekt Beteiligten damit gelungen, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Schlafmedizin in Hessen zu stellen. Zukünftig können in den neuen Räumen elf Patienten untersucht und behandelt werden. Im Rahmen der Modernisierungsarbeiten wurden zehn neue Polysomnographiesysteme modernster Technologie installiert und auch die Messplätze der Kliniken für Neurologie und Psychiatrie konnten entsprechend ausgerüstet werden.

„Da die Schlafmedizin traditionell ein interdisziplinäres Fach ist, wurde“, so der Direktor der Klinik für Innere Medizin, Professor Dr. Claus Vogelmeier in seinen Grußworten, „ eine enge Kooperation mit den Kliniken für Neurologie, Psychiatrie und Kinderheilkunde initiiert, die zur Schaffung des schlafmedizinischen Netzwerks in Marburg geführt hat.“ Darüber hinaus bestehen auch Kooperationen mit der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie dem Medizinischen Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Ein wesentlicher Verdienst der Marburger Schlafmedizin war es, schon frühzeitig auf die Bedeutung von Atmungsstörungen in zahlreichen Bereichen der Inneren Medizin aufmerksam gemacht zu haben. Professor Dr. Hermann Peter gründete im Jahre 1981 in der damaligen Medizinischen Poliklinik unter Leitung von Professor Dr. Peter von Wichert das Schlaflabor, das aufgrund seiner Bahn brechenden Konzepte und der Ersteinführung zahlreicher Verfahren zur Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen eine Pionierstellung bei der Etablierung der Schlafmedizin in Deutschland einnahm.

Heute gilt es als bewiesen, dass Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzpumpenschwäche durch Störungen der Atmung im Schlaf ausgelöst oder verstärkt werden können. Unbehandelt versterben die Patienten vorzeitig, bei rechtzeitiger Diagnose bestehen jedoch hervorragend wirksame Therapieverfahren, deren Entwicklung und Einsatz z. B. mit auch mit Hilfe des vom Zentralen Entwicklungslabor für Elektronik (ZEL) der Philipps-Universität gebauten „Marburger Koffers“ und inzwischen weiter verbesserter elektronischer Messgeräte vorangetrieben wurden.