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14.09.2006

Kongress über erneuerbare Energien in der Alten Aula

Chance und Herausforderung für Mittelstand und Forschung

Erneuerbare Energien
An der Podiumsdiskussion nahmen teil(v. links): Professor Monika Böhm, Philipps-Universität, Peter Menke-Glückert, Vorsitzender Forum Nachhaltiger Mittelstand, Christoph Linne, Chefredakteur der Oberhessischen Presse, Milan Nitzschke, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energien, Prof. Hans Ackermann, Philipps-Universität, Dipl. Ingenieur Günter Benik, Geschäftsführer Energieteam Lichtenau
Auf Einladung der Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft an der Philipps-Universität (Sprecher Prof. Gilbert Gornig),  dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft sowie dem Bundesverband Erneuerbare Energien und in Kooperation mit der Oberhessischen Presse Marburg beleuchteten zahlreiche Experten in acht Einzelvorträgen  das  Thema „Erneuerbare Energien-Chance und Herausforderung für Mittelstand und Forschung“ aus ihrer jeweiligen Perspektive.

Begonnen wurde die Vortragsreihe in der sehr gut besuchten Alten Aula mit einem Referat von Dr. Anna Runzheimer, Abteilungsleiterin im Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz,  über die Bedeutung der erneuerbaren Energien als Wirtschaftsfaktor für Hessen. In ihren Ausführungen machte sie deutlich, dass  Biomasse der wertvollste Faktor für das Wirtschaftswachsrtum in Hessen sei und bei ihrer Verwendung lasse man sich von dem Gedanken der nachhaltigen Wirtschaftlichkeit leiten.  Die aus ihr gewonnene Energie liefere Wärme, Strom sowie Kraftstoff. Finanziell gefördert würden durch die hessische Landesregierung zurzeit Biogas sowie die Holzheizung, wobei das Biogas keine Dauerförderung erfahren solle. In Planung sei auch die Getreideverbrennung. Für den Gesetzgeber die wichtigste Energiequelle, so Dr. Runzheimer abschließend, sei allerdings die Energieeinsparung.

Gerd Behnke, Hauptgeschäftsführer im Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, sah in seinem Referat die erneuerbaren Energien als Exportschlager der deutschen Wirtschaft und als Innovationsmotor des Mittelstandes an. Da die Hälfte zum Beispiel der weltweit vorhandenen Windkraftanlagen aus Deutschland stamme, seien sie sozusagen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der vorwiegend in mittelständischen Betrieben produziert werde. Er forderte den Verzicht der Verbraucher auf Öl, Kohle, Gas sowie Uran, da ihre Vorkommen endlich seien und daher als Lösung der zukünftigen Energiegewinnung nicht in Frage kämen.

Für Prof. Hans Ackermann vom Fachbereich Physik der Philipps-Universität stand die effiziente Nutzung der erneuerbaren Energien im Fokus seiner Betrachtungen. Er verlangte eine möglichst hohe Deckungsrate für die Energienutzung, wies aber auch darauf hin, dass  etwaige Effizienzgewinne schwierig messbar seien.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energien, Milan Nitzschke, machte deutlich, dass für ihn der Umstieg auf erneuerbare Energien in Deutschland vollzogen sei. Er sah einen sinkenden Ölpreis aufgrund des Ressourcenvorkommens als ausgeschlossen an und plädierte deswegen als Alternative für die Verwendung erneuerbarer Energien.

Aus der Wirtschaftspraxis berichtete Dipl.Ing. Günter Benik, Geschäftsführer der Firma Energieteam Lichtenau, einem mittelständigen Unternehmen aus Nordrhein Westfalen.  Für ihn ist der Mittelstand die tragende wirtschaftliche Säule bei dem Aufbau und der technischen Weiterentwicklung der gesamten Thematik um die erneuerbaren Energien. Diese seien ein  Markt der Zukunft , bisher weltweit noch nicht aufgeteilt und vom Marktführer Deutschland geprägt.

Den Schlusspunkt der Vorträge setzten Prof. Monika Böhm und Prof. Georg Freund vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Philipps-Universität mit ihren juristischen und ethischen Bewertungen des Einsatzes erneuerbarer Energien.

Den Einzelvorträgen folgte eine vom Chefredakteur der Oberhessischen Presse, Christoph Linne, moderierte Diskussion, in der als Schwerpunktthema die Windenergie in Deutschland behandelt wurde. Einvernehmen unter allen Podiumsteilnehmern bestand darin, dass die Lösung der im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energien stehenden Aufgaben nur vom Mittelstand geleistet werden könne.