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04.05.2007

Neuer Direktor der Universitätsbibliothek im Amt

Hubertus Neuhausen leitet seit Anfang Mai das Marburger Bibliothekssystem

Neuhausen Er sei „unglaublich nett“ aufgenommen wurden, freut sich Hubertus Neuhausen. Der neue Direktor der Universitätsbibliothek ist seit einer Woche Bürger der Stadt Marburg und seit drei Tagen in seinem neuen Amt. „Einerseits bin ich wirklich stolz, nun diese hochkarätige Bibliothek der traditionsreichen Philipps-Universität zu führen, andererseits reizen mich die hier anstehenden Herausforderungen“, erklärt der Bibliotheksdirektor. Zu den wichtigsten Projekten der nächsten Jahre zählt er einerseits den Neubau für die Zentrale Unibibliothek auf dem Campus Firmanei und andererseits die Zusammenarbeit mit dem Hochschulrechenzentrum und der Datenverarbeitung der Zentralverwaltung in Richtung  eines e-campus.
In beiden Bereichen hat der 41-Jährige bereits einschlägige Berufserfahrungen gesammelt: An der Universitätsbibliothek der Berliner Humboldt-Universität arbeitete Neuhausen als Baureferent bei dem Architektenwettbewerb für den geplanten Bibliotheksneubau (Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum) mit und war als stellvertretender Benutzungsleiter für den Umzug der Zentralen Universitätsbibliothek mit 35 Mitarbeitern und 800.000 Bänden in ein Ersatzgebäude zuständig. Zwei Jahre später wechselte der gebürtige Rheinländer nach Hamburg, wo er die Ärztliche Zentralbibliothek am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit 26 Mitarbeitern leitete – und E-Learning-Plattformen einführte.

In Marburg möchte Neuhausen gemeinsam mit HRZ und Universitätsverwaltung ein zentrales Identity-Management einführen, so dass Studierende und Dozenten sich bei allen elektronischen Angeboten der Universität nur noch mit einem Login und einem Passwort anmelden brauchen. Das zukünftige System soll sowohl von der Universitätsverwaltung für die Abwicklung des Studiums genutzt werden können, als auch von der Universitätsbibliothek für die Führung der Benutzerkonten und den Zugang zu lizenzierten elektronischen Angeboten. Drittens soll das Rechenzentrum damit die Studierenden- und  Dozenten-Accounts und den Zugang zu den E-Learning-Angeboten verwalten können.

Das seien auf den ersten Blick keine ganz klassischen Bibliotheksaufgaben – aber er habe sich seit Jahren beruflich gerne immer wieder neuen Herausforderungen gestellt, sagt der hochgewachsene Mann, was ein Blick auf seinen Lebenslauf bestätigt: Nach dem Studium der Klassischen Philologie an der Universität zu Köln arbeitete er dort drei Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFG- Projekt zu Aristarch von Samothrake, einem Bibliothekar an der berühmten Bibliothek in Alexandria. Es folgte Neuhausens bibliothekarische Ausbildung an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek in Saarbrücken und die erste berufliche Station an der Universitäts- und Landesbibliothek in Düsseldorf. Danach übernahm Neuhausen an der Dresdner Universitätsbibliothek die Leitung der Zweigbibliothek für Informatik mit fünf Mitarbeitern, bevor er an die Humboldt-Universität wechselte.

Mit Herz und Seele Bibliothekar, möchte sich Neuhausen neben den zukünftigen Großprojekten auch dafür einsetzen, dass, sofern es die Mittel zulassen, das  Dienstleistungsangebot der UB ausgeweitet wird z.B. um neue elektronische Medien wie E-Books“. Wünschenswert wären auch längere Öffnungszeiten und beispielsweise eine Cafeteria in der UB, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Doch in den nächsten Tagen und Wochen konzentriert Neuhausen sich darauf, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen zu lernen, ihre Arbeitsabläufe, aber auch ihre Probleme und Ideen. „Dass die  Bibliothek seit 2000 über zwanzig Vollzeitstellen abgebaut und trotzdem alle Dienstleistungen aufrecht erhalten hat, beeindruckt mich sehr“, lobt der neue UB-Direktor das Engagement des Personals in der Unibibliothek.