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13.06.2007

Marburger Universitätsbund ehrt Novartis-Präsidenten Dr. Daniel Vasella

Der Marburger Universitätsbund zeichnete Dr. Daniel Vasella, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der Novartis AG, mit dem Karl-Winnacker-Preis aus. Der Preis würdigt Vasellas besondere Verdienste um die Förderung der Zusammenarbeit von Universitätsforschung und Industrie im naturwissenschaftlichen Bereich.

Vasella
Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Nienhaus und der Vorsitzende des Marburger Universitätsbunds, Prof. Dr. Uwe Bicker (beide links), freuen sich mit dem Preisträger Dr. Daniel Vasella (Mitte). Rechts Prof. Dr. Albrecht Winnacker und der neue Geschäftsführer von Novartis Behring, Dr. med Markus Leyck Dieken.
In seiner Begrüßung wies der Präsident der Philipps-Universität, Prof. Dr. Volker Nienhaus, auf den Erfolg des Preisträgers hin: Bei Novartis, einem weltweit führenden Pharmaunternehmen mit Sitz in Basel, zeige sich, dass sich Forschung auszahle, denn Novartis investiere jährlich 37 Prozent seines Nettoumsatzes in die Forschung. Die fruchtbare Verbindung zwischen universitärer Forschung und forschender Industrie habe in Marburg eine lange Tradition, insbesondere im Bereich der Virologie. „Deshalb bin ich besonders stolz, dass Novartis seinem neuen Standort in Marburg den Namen „Novartis Behring“ gegeben hat - in Anspielung auf den Marburger Nobelpreisträger Emil von Behring, der mit dem Preisgeld die Behringwerke gründete“, sagte Nienhaus.

Wie sehr Vasella die Kooperation zwischen universitärer Forschung und forschender Industrie unterstütze, betonte der Vorsitzende des Universitätsbundes, Prof. Dr. Dr. Uwe Bicker, in seiner Laudatio. „Mit Novartis hat Vasella einen Gesundheitskonzern geschaffen, der vorbildlich ist, denn seine Forschungen führten zu immer neuen Innovationen und zu Arzneimittel für bislang unbehandelbare Krankheiten“, so Bicker, der auch das persönliche Committment des Preisträgers, der selber lange Jahre als Arzt gearbeitet hat, gegen Krebserkrankungen lobte. Ein wirksames Mittel für Innovationen sei die Kooperation von Wissenschaftlern einerseits in Universitäten, andererseits in der Wirtschaft. „Vasella ist ein überzeugter Verfechter solcher Kooperationen und befördert sie mit seinem ausgeprägten Netzwerk“, unterstrich der Laudator.

Der Preisträger bestätigte, dass für ihn Forschung in Industrie und Wissenschaft komplementär sei: „Forschung an Hochschulen ist nicht austauschbar und als solche unersetzlich“, so Vasella. Allerdings sehe er einen Reformbedarf in den Universitäten und wünsche sich einen liberaleren Umgang mit Themen wie Gentechnik und Stammzellen. Vor allem seien höhere Bildungs- und Forschungsausgaben von Nöten. „Forschung schafft Innovationen – und auf die sind wir angewiesen“, so Vasella. In seinem überzeugten Glauben an wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt sei er konform mit Karl Winnacker, verriet der Novartis-Präsident, der sich sehr geehrt fühle über den "Preis der Konkurrenz" (Winnacker war Vorstandsvorsitzender der damaligen Hoechst AG).

Bicker Vasella studierte und promovierte in Medizin in Bern, wo er zunächst als Oberarzt tätig war. 1988 wechselte der Schweizer in die Industrie zum Baseler Pharmaunternehmen Sandoz. Nach der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy 1996 wurde er Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Novartis. Neben dem Winnacker-Preis erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen. 2004 wurde er bei einer Leserumfrage der Financial Times zum einflussreichsten europäischen Geschäftsmann der letzten 25 Jahre gewählt. 2003 wurde ihm der CancerCare Human Services Award der Harvard Business School verliehen. Den Ehrendoktortitel von der medizinischen Fakultät der Universität Basel erhielt er 2002, nachdem er 2000 mit dem Appeal of Conscience Award ausgezeichnet wurde.

Daniel Vasella ist der neunte Preisträger des Winnacker-Preises, den der Marburger Universitätsbund seit 1991 vergibt. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung, die alle zwei Jahre vergeben wird, würdigt besondere Verdienste um die Förderung der Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft im naturwissenschaftlichen Bereich. Der Preis wurde 1990 im Gedenken an Karl Winnacker gestiftet, der langjährig Vorsitzender des Universitätsbundes und Vorstandsvorsitzender der Höchst AG war. Von 1958 bis 1984 hat er die Marburger Universität und ihre Entwicklung vielfältig gefördert und sich insbesondere für die Zusammenarbeit von Universität und Industrie eingesetzt. Bis zu seinem Tod 1989 war Winnacker Ehrenvorsitzender des Marburger Universitätsbundes.

An der Feierstunde in der Aula der Alten Universität nahm neben vielen Ehrengästen aus Wirtschaft, Politik und Hochschule auch Albrecht Winnacker teil, der Sohn Karl Winnackers.

Kontakt

Ingrid Meißner
Marburger Universitätsbund e.V.
Bahnhofstr.7
35037 Marburg

Tel.: (06421) 28 24 090
E-Mail