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02.10.2008

"Die Rückkehr der Demokratie – Die demokratischen Revolutionen in Ostmitteleuropa 1989-91"

Ausstellung im Marburger Rathaussaal bis 16. Oktober 2008

„Das Jahrhundert der Diktaturen und der totalitären Ideologien endete in diesem Augenblick mit einem Paukenschlag“, beschreibt Michael Siegel von der Stiftung Ettersbach den Zeitraum, mit dem sich die Ausstellung „Die Rückkehr der Demokratie – Die demokratischen Revolutionen in Ostmitteleuropa 1989-91“ befasst. Die Wanderausstellung der Stiftung wurde am 2. Oktober im Marburger Rathaus eröffnet und ist dort noch bis 16. Oktober 2008 zu sehen.

Egon Vaupel, Hildigund Neubert, Katharina Gajdukowa, Kerstin Weinbach und Michael Siegel im Ausstellungssaal
Die Ausstellungseröffnung sei zeitlich bewusst an den Tag 3. Oktober gekoppelt, erklärte Oberbürgermeister Egon Vaupel. Denn jedes Jahr begehen die beiden Partnerstädten Marburg und Eisenach gemeinsam den Tag der Deutschen Einheit. Siegel sagte, Demokratie sei „jedes Mal eine große zivilisatorische Leistung und sie ist und bleibt die zerbrechlichste, weil freiheitlichste Staatsform der neueren Geschichte“. Er hoffe, dass die Ausstellung „zu einer lehrreichen und erhebenden Geschichtsstunde werden möge“.

Die Ausstellung bildet den Auftakt zur interdisziplinären Ringvorlesung „Die demokratische Revolution von 1989 – Geschichte, Politik, Recht“ im Wintersemester 2008/2009 an der Philipps-Universität, eine Kooperation des Instituts für Politikwissenschaft, des Seminars für Neuere Geschichte und des Instituts für Kriminalwissenschaft. Sie orientiert sich laut Siegel an den historischen Abläufen und verdeutlicht den wechselseitigen Einfluss, den die Demokratiebewegungen in Ostmitteleuropa aufeinander hatten. Die damaligen Ereignisse in den berücksichtigten Ländern wie zum Beispiel Polen, Ungarn, DDR und Tschechoslowakei werden anhand von Schautafeln erklärt – von der Machtergreifung der Kommunisten über die revolutionären Prozesse bis hin zu Freiheit und Eigenständigkeit.

Schirmherr der Ausstellung ist Volker Hoff, Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten. In einem von Katharina Gajdukowa, Projektleiterin der Ringvorlesung, vorgetragenen Grußwort lobt Hoff die Veranstalter: Ihnen gelänge es „auf eindrückliche Weise, die demokratische Entwicklung in Mittel- und Osteuropa nachzuzeichnen und die Ausstellung in den Dienst der europäischen Integration zu stellen.“ Hildigund Neubert, Thüringische Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, bot Oberbürgermeister Vaupel und Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach an, im Rathaus eine Beratungsstunde für ehemalige politische Häftlinge der DDR durchzuführen. Weinbach wiederum machte in ihrer Ansprache auf den Gedenkstein an der Gisselberger Straße aufmerksam, der dort 1966 von Exilungarn aufgestellt wurde und an die Ereignisse von 1956 erinnert. „Es gehört zu unserer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur, diese dramatischen Erfahrungen nicht zu vergessen und entsprechend zu würdigen“, betonte Weinbach.

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 16 Uhr, sonntags geschlossen

Ansprechpartnerin ist Dipl. Päd. Katharina Gajdukowa vom Institut für Politikwissenschaft.
E-Mail: katharina.gajdukowa@staff.uni-marburg.de
Internet: www.uni-marburg.de/fb03/politikwissenschaft/ausstellung