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14.11.2008

Marburger Kamerapreis 2009 geht an Wolfgang Thaler

Verleihung im Rahmen der 11. Marburger Kameragespräche am 13. März 2009

Der mit 5.000 Euro dotierte Marburger Kamerapreis 2009 geht an den 1958 in Möllbrücke/Kärnten (Österreich) geborenen Kameramann Wolfgang Thaler. Thaler, der bereits in seiner Schulzeit von der Arbeit beim Film träumte, studierte zunächst Landwirtschaft und arbeitete als Bienenzüchter. Das genaue, geduldige Beobachten und sein Interesse an der Natur hat er sich bewahrt, was seine Tier-Dokumentation ebenso eindrucksvoll beweisen wie die von ihm fotografierten Spielfilme.

Mit dem von der Universitätsstadt Marburg und der Philipps-Universität Marburg verliehenen Marburger Kamerpreis 2009 wird zum neunten Mal herausragende Bildgestaltung im Film ausgezeichnet. Jurymitglied und Initiator des Preises, Professor Dr. Karl Prümm vom Institut für Medienwissenschaft, bezeichnet Wolfgang Thaler als "wohl wichtigsten Kameramann des österreichischen Gegenwartskinos". Seine herausragende Bildgestaltung habe wesentlich dazu beigetragen, dass aktuelle österreichische Filme in der ganzen Welt große Beachtung erfahren, erklärt Prümm. "Dies gilt vor allem für das Genre des Dokumentarfilms, der sich in den letzten Jahren das Kino zurückerobert hat", sagt der Medienwissenschaftler.

Die Jury begründete ihre Entscheidung für diesen herausragenden Kameramann am 14. November folgendermaßen: "Er ist immer auf der Suche nach neuen, bewegenden Bildern, führt uns an extreme Orte, die ansonsten dem Blick entzogen sind. Er bringt uns Schicksale nahe, von denen wir ohne diese Bilderreisen nie etwas geahnt hätten. Mit seiner Kamera begibt sich Wolfgang Thaler beständig auf Expedition und verlässt dabei die gewohnten Routen. (...) In der Bildgestaltung von Wolfgang Thaler werden die Grenzen von Dokumentation und Fiktion aufgehoben. Seine Wirklichkeitsbilder stilisiert er kunstvoll, in der Fiktion wiederum erstrebt er eine dokumentarische Unmittelbarkeit."

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