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11.12.2008

Überwältigende Beteiligung bei Typisierungsaktion

Marburger Medizinstudierende organisierten Hilfe für leukämiekranke Kinder

Anmeldung zur Typisierung
Foto: Zeno F. Pensky
Genau 2763 Menschen kamen am 10. Dezember ins Hörsaalgebäude der Philipps-Universität und folgten damit dem Aufruf Marburger Medizinstudierender, an einer Typisierungskampagne zur Hilfe für leukämiekranke Kinder teilzunehmen. Erwartet hatten die Organisatoren lediglich 1000 Menschen. "Jetzt warten wir auf Spendengelder für die Deutsche Knochemarkspenderdatei (DKMS), um die Finanzierung der Laborkosten zu sichern", erklärte Annika Haag. Die Medizinstudentin ist zusammen mit ihrer Kommilitonin Dana Chalkitis Marburger Ansprechpartnerin der "Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V." (bvmd). Der Verein hatte in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen (DKMS) eine lokale Aktion im Rahmen der bvmd-Kampagne „Uni hilft“ durchgeführt, um geeignete Stammzellspender zu identifizieren. Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Für viele von ihnen ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Überlebenschance. Teilnehmen konnte an der Aktion jeder, der zwischen 18 und 55 Jahre alt und gesund ist. Die Schirmherrschaft für die Aktion hatten der Leukämieexperte Professor Dr. Andreas Neubauer sowie Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel übernommen; unterstützt wurde „Uni hilft“ unter anderem vom Marburger Impfstoffhersteller Novartis-Behring, der Volksbank Mittelhessen und Bionade als Sponsoren.

"Ein Pieks der Leben rettet"
Foto: Zeno F. Pensky
Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale des Stammzellspenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übereinstimmung liegt zwischen 1:20.000 und 1:mehreren Millionen. Zur Typisierung werden dem potenziellen Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, welches dann auf seine Gewebemerkmale untersucht wird. Obwohl in der DKMS als weltweit größter Datei mehr als 1,7 Millionen Menschen als potenzielle Stammzellspender registriert sind, konnte für manche der Betroffenen bislang kein passender Spender gefunden werden. Die Menschen, die sich in Marburg haben typisieren lassen, können vielleicht schon morgen zum Lebenspender werden.

Weitere Informationen:

Ansprechpartnerinnen vom bvmd-Marburg: Dana Chalkitis (Tel.: 0176 20741883; mex_dana@hotmail.com ) und Annika Haag (Tel.: 0163 5678448; annika_haag@web.de )
Internet: www.uni-hilft-marburg.de