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19.12.2008

Philipps-Universität überdurchschnittlich stark mit Wirtschaft vernetzt

Marburg an fast allen geförderten medizintechnischen Verbundprojekten in Mittelhessen beteiligt

An vier von fünf anwendungsorientierten Verbundprojekten, die in der Region Mittelhessen zusammen mit Hochschulen auf dem Gebiet der Medizintechnik Forschung und Entwicklung betreiben und zur LOEWE-Förderung ausgewählt wurden, ist die Philipps-Universität beteiligt. „Die hohe Marburger Beteiligung zeigt die starke Vernetzung der Philipps-Universität mit der Wirtschaft“, sagte Prof. Dr. Katharina Krause, Vizepräsidentin für Forschung. Von den insgesamt knapp 1,28 Millionen Euro Zuwendungen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst fließen rund 660.000 Euro an die beteiligten Universitäten Marburg und Gießen sowie die Fachhochschule Gießen-Friedberg. Im Rahmen der Förderlinie 3 des LOEWE-Programms werden Verbundprojekte zwischen Hochschulen und Kleinen/Mittleren Unternehmen vom Land gefördert, um durch intensiven Wissens- und Technologietransfer die Innovationskraft der Unternehmen zu unterstützen.

„Nicht von ungefähr unternimmt die Landesregierung zahlreiche Anstrengungen, um die Region Mittelhessen zu einem Medizinzentrum ausbauen“, sagte der Staatssekretär Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz. Hier sei sowohl das Potenzial der wissenschaftlichen Einrichtungen als auch die notwendige Leistungsfähigkeit der regionalen Wirtschaft gegeben: „Ideen für Innovationen haben sowohl die Wissenschaftler als auch die Wirtschaftsakteure. Während bei den einen die Forschung im Mittelpunkt steht, ist es bei den anderen notwendigerweise der Praxisbezug. Beide können damit voneinander lernen, aber auch profitieren.“

Forschung und Entwicklung sind für ein Klein- und Mittelunternehmen nicht selten mit hohen finanziellen Risiken verbunden, die auch zu Finanzierungsproblemen führen können. Um vielversprechende Vorhaben nicht an diesen Risiken scheitern zu lassen, hat die Landesregierung die Modell- und Pilotprojektförderung bei Forschung und Entwicklung ausgebaut, den Mittelansatz durch Einwerbung europäischer Strukturfondsmittel verdoppelt und nicht zuletzt durch LOEWE-Mittel der Förderlinie 3 (LOEWE-KMU-Verbundvorhaben) stark ausgebaut. Zehn Prozent des Forschungsprogramms LOEWE, das auf 90 Millionen Euro im Jahr 2010 anwachsen soll, sind für die Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und Mittelstand vorgesehen.

Marburger Verbundprojekte, die im Rahmen der LOEWE-Förderlinie 3 unterstützt werden:

Entwicklung eines Retina Implantat Monitoring Systems“

  • Konsortialführer: EPI RET GmbH, Gießen
  • Weitere Partner: Philipps-Universität Marburg (Prof. Frank Bremmer: FB Physik / AG Neurophysik), Fachhochschule Gießen-Friedberg (Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz)
  • Projektbeschreibung: Entwicklung eines Implantats zur Behandlung degenerativer Netzhauterkrankungen,
  • Zuwendung aus LOEWE: 274.273 Euro

Empfindlicher, fluoreszierender Allergieschnelltest“

  • Konsortialführer: Milenia Biotech GmbH, Gießen
  • Weitere Partner: Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Michael Keusgen: FB Pharmazie), PLS Design GmbH
  • Projektbeschreibung: Entwicklung eines Produkts zur Diagnose von Allergien, dass in jeder Arztpraxis oder Apotheke eingesetzt werden kann.
  • Zuwendung aus LOEWE: 170.950 Euro

„Nasale-Langzeit-Inhalation“

  • Konsortialführer: IfM GmbH, Wettenberg/Gießen
  • Weitere Partner: Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Ulrich Köhler: FB Medizin), Fachhochschule Gießen-Friedberg (Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz), Activaero GmbH (Gemünden), Thora Tech GmbH (Gießen), TransMIT GmbH (Gießen)
  • Projektbeschreibung: Entwicklung eines Beatmungsgeräts/Inhalationssystems, das nachts über eine passive, nasale Inhalation kontinuierlich Medikamente in die Atemwege des Patienten applizieren kann.
  • Zuwendung aus LOEWE: 352.049 Euro

„Funktionale Polymerwerkstoffe für die Ophthalmologie“

  • Konsortialführer: Actiol GmbH, Marburg
  • Weitere Partner: Philipps-Universität Marburg (Prof. Dr. Norbert Hampp: FB Chemie)
  • Projektbeschreibung: Entwicklung von Intraokularlinsen, die es ermöglichen, nach Implantation einerseits in ihren optischen Eigenschaften verändert zu werden oder andererseits Wirkstoffe zur Bekämpfung des „Nachstars“ freizusetzen.
  • Zuwendung aus LOEWE: 304.808 Euro