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29.12.2008

Marburger und Gießener Universitätsmedizin mit einer Million Euro gefördert

Von Behring-Röntgen-Stiftung unterstützt in ihrer zweiten Förderrunde acht Projekte

Acht medizinische Forschungsvorhaben der Philipps-Universität Marburg  sowie der Justus-Liebig-Universität Gießen fördert die Von Behring-Röntgen-Stiftung in ihrer zweiten Förderrunde mit einer Summe von einer Million Euro. "Die Stiftung leistet mit ihrer Unterstützung von Verbundprojekten, Nachwuchsförderung und internationalen Kongressen wichtige Beiträge zur Nachhaltigkeit der Strukturentwicklung und zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den beiden hochschulmedizinischen Standorten Gießen und Marburg und der darüber hinaus gehenden Netzwerkbildung", sagt der Präsident der Von Behring-Röntgen-Stiftung, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard. Durch die Stiftung hätten zum Beispiel hervorragende Wissenschaftler in der Region gehalten und Projektarbeitsplätze für Nachwuchswissenschaftler gefördert werden können. Bereits im Frühjahr hatte die Stiftung die Exzellenzbildung in der mittelhessischen Hochschulmedizin mit zehn Projekten gefördert.

Zu den bis zu drei Jahren geförderten Forschungsvorhaben gehört das Projekt "Bedeutung der Thioredoxin- und Gluatredoxin-Systeme für das Überleben und die Regeneration Insulin produzierender neuroendokriner Zellen" von Dr. Christoph Horst Lillig aus Marburg und Prof. Dr. Thomas Linn aus Gießen. Ziel des mit rund 178.000 Euro unterstützten Vorhabens ist es, neue Strategien zur Diabetestherapie zu entwickeln, die auf dem Schutz und der Regeneration der Insulin produzierenden Zellen beruhen.

In den klinischen Neurowissenschaften sind Projekte mit Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) nicht mehr weg zu denken. Die Lokalisation von neuralen Strukturen und Funktionen kann am besten mit der Magnet-Resonanz-Tomografie in-vivo durchgeführt werden. Prof. Dr. Jürgen-Christian Krieg, seine Marburger Kollegen Prof. Dr. Wolfgang Oertel und Prof. Dr. Johannes Heverhagen sowie Prof. Dr. Tilo Kircher aus Aachen wollen eine Core facility für Magnet-Resonanz-Tomographie in den Neurowissenschaften aufbauen, die die exzellente Nutzung des MRT ermöglicht, das dem Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg ab 2009 zur Verfügung steht. Der Aufbau der Core facility wird mit rund 174.000 Euro unterstützt.

Die Diagnose von Alzheimererkrankungen ist bisher schwierig zu stellen, und selten wird die Erkrankung frühzeitig erkannt. Ziel des Projektes "Nicht-Invasive Diagnostik bei Alzheimerpatienten" ist die Entwicklung einer neuen Methode, die die Diagnose der Alzheimererkrankung durch den Nachweis spezifischer Eiweißkörper in der Atemluft auf eine den Patienten besonders schonende Weise ermöglicht. Das Projekt von Dr. Rembert Koczulla und Dr. Jan-Philipp Bach aus Marburg wird mit rund 164.000 Euro gefördert.

Das von Prof. Dr. Stefan Bauer aus Marburg beantragte Projekt "Untersuchung der immunologischen Funktion von bakterieller transfer RNA (tRNA) und der RNA Modifikationen Queuosin und 8-Oxoguanosin" wird mit rund 145.000 Euro gefördert. Die Aufklärung der Bedeutung von RNA-Modifikationen für die Immunerkennung von RNA soll das immunologische Verständnis in Bezug auf Pathogen-, Tumorerkennung und Autoimmunität fördern und zu neuen Therapieansätzen führen.

Frühgeborene haben eine hohe infektionsbedingte Kranken- und Sterberate. Ziel des Projektes "Postnatale Entwicklung der IgA-Immunantwort bei Früh- und Reifgeborenen" ist es, die "Immundefizienz des Frühgeborenen" besser zu verstehen und die Daten als Grundlage für die Beeinflussbarkeit der Immunreifung durch Immunmodulatoren (Prebiotika, Probiotika) nutzen. Das Vorhaben von PD Dr. Matthias Heckmann aus Gießen und seinem Marburger Kollegen PD Dr. Michael Zemlin wird mit etwa 120.000 Euro gefördert.

Das Marburger Forschungsvorhaben von Dr. Petra Ina Pfefferle und Dr. Gabriele Köllisch "Fettsäuren aus Kuhmilch zur Allergieprävention im frühen Kindesalter" wird mit rund 74.000 Euro unterstützt. Ziel des Vorhabens ist, den Zusammenhang zwischen Allergien und Ernährungsweisen aufzuklären und neue Strategien zur Vermeidung von Allergien im Kindesalter zu entwickeln. Die Ludwig-Maximilians-Universität München wird sich an dem Projekt beteiligen.

Für das Projekt "Multimodale Differentialdiagnose von Parkinson Syndromen" wendet die Stiftung rund 30.000 Euro auf. Ziel des Vorhabens der Marburger PD Dr. Günter Höglinger, Dr. Karla Eggert sowie Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel ist es, neue Methoden zur Erkennung des Parkinson Syndroms zu entwickeln, die zeitnah in den klinischen Routinebetrieb übernommen werden können.

Nicht zuletzt wird auch das Projekt der beiden Gießener Wissenschaftler Dr. Ulrike Technow und Prof. Dr. Trinad Chakraborty mit rund 154.000 Euro unterstützt. Lebensmittelinfektionen, die durch das Bakterium Listeria moncytogenes ausgelöst werden, beruhen vorrangig auf der Eigenschaft des Keimes, sich auch bei niedrigen Temperaturen vermehren zu können. Nun soll in dem neuen Forschungsvorhaben der makromolekulare Komplex, der an der Temperaturregulation beteiligt ist, näher analysiert werden, um die Mechanismen der Kälteanpassung des Bakteriums zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können.

Weitere Informationen:

http://www.br-stiftung.de