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27.02.2008

Stadt Marburg unterstützt Chemikum erneut

Oberbürgermeister kündigt dauerhafte Hilfe für das Chemikum an

spende
Engagieren sich für die Zukunft des Chemikums: Dekan Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, Oberbürgermeister Egon Vaupel, Prof. Dr. Stefanie Dehnen, Vizepräsident Dr. Michael Schween, Wolfgang Liprecht.
Dem ersten Scheck an das Chemikum, den Oberbürgermeister Egon Vaupel unmittelbar bei der Eröffnung im Herbst 2005 an die Organisatoren im Fachbereich Chemie überreichte, folgte nun bereits der dritte: „Die Stadt Marburg steht hinter dem Chemikum und begrüßt die Bestrebungen, es zu einer dauerhaften Einrichtung werden zu lassen“, erklärte Vaupel bei der Scheckübergabe von 15.000 Euro. Das Chemikum Marburg sind speziell eingerichtete Labore, die sich bislang an ausgesuchten Tagen der Öffentlichkeit zur verfügung stehen – nicht nur zum Anschauen, sondern zum Mitmachen! Rund 80 Experimente können selber durchgeführt werden, bei Bedarf mit kompetenter Begleitung durch geschulte Assistenten. "Die Grundidee des Chemikums als außerschulischer Lernort besteht darin, allen interessierten Bürgern und Bürgerinnen unabhängig von Alter und Vorbildung Gelegenheit zum eigenen Experimentieren zu geben", so Prof. Dr. Kurt Dehnicke, der Gründungsvater der Einrichtung.

Vaupel hob bei der Spendenübergabe hervor, dass aus städtischer Sicht nicht nur das touristische Element mit seinen sekundären Effekten auf Gastronomie und Hotellerie im Vordergrund stehe. Sondern ebenso sei Marburg als Standort der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie daran interessiert, frühzeitig Nachwuchs für einen chemischen Ausbildungsberuf zu interessieren. Nicht zuletzt sei der soziale Aspekt wichtig, da das Chemikum nicht nur für die breite Öffentlichkeit interessant sei, sondern auch für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.

Bei einer Verstetigung des Chemikums, das derzeit zweimal pro Jahr für jeweils zwei Wochen stattfindet, werde die Stadt die finanzielle Unterstützung deutlich anheben bis hin zur Übernahme der Bewirtschaftungskosten, stellte der Oberbürgermeister in Aussicht. Die Chemieprofessorin Dr. Stefanie Dehnen begrüßte die Zusage als einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben gezeigt, dass unser Angebot ‚Chemie zum Mitmachen’ sehr nachgefragt ist. Um das Chemikum zu einer dauerhaften Einrichtung auszubauen, sind wir aber nun auf Hilfe von außen angewiesen.“ Deswegen wurde im vergangenen Jahr ein Förderverein gegründet, um Spenden aufzunehmen. „Gerne sind wir hier aktives Mitglied“, erklärt der Marburger Stadtentwicklungsreferent Wolfgang Liprecht, der auch in der Projektgruppe für die Umwandlung in eine Dauereinrichtung mitarbeitet.

Derzeit wird das Chemikum um Elemente anderer Naturwissen­schaften erweitert: Seit 2006 beteiligen sich die Biologen, ab Winter­semester 2008 die Physiker, und auch mit den Pharmazeuten der Philipps-Universität laufen Gespräche. Pro Durchgang „stürmen“ 1.700 Besucher die Labore zum Mitmachen – die Plätze sind jedes Mal schnell ausgebucht. Wohl nicht zuletzt, weil für jeden etwas dabei ist: Neben dem normalen Betrieb für Menschen ab zehn Jahre gab es von Anfang an Sonderveranstaltungen für mindestens Vierjährige ebenso wie spezielle Versuche für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es nun, ein eigenes Gebäude von der Universität zugesprochen zu bekommen“, erklärt Dehnen die weitere Marschrichtung. Damit könnten sie leichter Sponsoren überzeugen, denn die laufenden Kosten könnten und sollten nicht von der Universität getragen werden. „Der Fachbereich Chemie unterstützt das Projekt im Rahmen seiner Möglichkeiten“, versichert der Dekan Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, der erneut 10.000 Euro für 2008 zusagte, sodass für dieses Jahr die Kosten voll gedeckt seien. „Allerdings rechnen wir mit einer sechsstelligen Summe für die laufenden Betriebskosten“, sagt Dehnen, die einen Teil durch Eintrittgelder und durch Gebühren für spezielle Kurse zu erwirtschaften plant. Vizepräsident Dr. Michael Schween, bis vor Kurzem selbst im Fachbereich Chemie beschäftigt und aktiv an der Etablierung des Chemikums beteiligt, unterstrich das Interesse der Universität an der Einrichtung, allerdings könne die Hochschulleitung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verbindlichen Zusagen eingehen.

Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefanie Dehnen, Tel. 06421 28-25751,
E-Mail: stefanie.dehnen@staff.uni-marburg.de

Internet: www.chemikum-marburg.de