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19.03.2008

„Meilenstein bei der Modernisierung des Campus Lahnberge“

Der Wettbewerb für den 110 Millionen Euro teuren Neubau des Fachbereichs Chemie ist entschieden: Ab 2009 soll nach Plänen des Architekturbüros Schuster Pechthold Schmidt gebaut werden. Alle Entwürfe werden bis zum 6. April in der Universitätsbibliothek öffentlich ausgestellt.

Erstplaziertes Modell, entworfen vom Münchner Architekturbüro Schuster Pechthold Schmidt und der Stuttgarter Ingenieurgesellschaft Jaeger Mornhinweg + Partner.
Das Preisgericht des interdisziplinären Wettbewerbs für Architekten und Ingenieure (Technische Gebäudeausstattung) hat diesem Entwurft des Architekturbüros Schuster Pechthold Schmidt (München) und der Ingenieurgesellschaft Jaeger Mornhinweg + Partner (Stuttgart) den mit 54.000 Euro dotierten 1. Preis zuerkannt. Der Neubau umfasst ein Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro, einschließlich Innenausstattung sind es 110 Millionen. Mit dem Bau kann Ende 2009 begonnen werden; es wird mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren gerechnet. „Das ist ein erster Meilenstein bei der Modernisierung des Campus Lahnberge“, sagte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, bei der Präsentation in Marburg. Er dankte dem Preisgericht für die engagierte und konstruktive Auseinandersetzung mit den Wettbewerbsarbeiten. „Ich begrüße die Auswahl der Jury ausdrücklich und beglückwünsche die Preisträger.“
Erstplazierter Entwurf: Halle mit Blick auf ovales Seminargebäude.
Erstplazierter Entwurf: Eingangsbereich in Sichtachse zum BMFZ
Erstplazierter Entwurf: Vogelperspektive auf den Gebäudekomplex.

„Das Ergebnis des Preisgerichts ist der Startschuss für die Sanierung des Campus Lahnberge. Die Arbeiten der Preisträger werden wesentlich dazu beitragen, den forschungsstarken Naturwissenschaften wieder adäquate Arbeitsbedingungen zu verschaffen“, hob Prof. Dr. Katharina Krause, Vizepräsidentin der Universität Marburg, hervor. Der Dekan des Fachbereichs Chemie, Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, wies darauf hin, dass seine Kollegen nun eine motivierende und zeitnahe Perspektive für den Umzug in ein hochwertiges und funktionales Gebäude hätten. „Die modernen Räumlichkeiten werden auch die Lehrsituation verbessern und den Studierenden eine angemessenere Studienumgebung bieten.“

Staatssekretär Prof. Lorz erinnerte daran, dass das Land Hessen im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA mehr als 400 Millionen Euro in die bauliche Weiterentwicklung der Philipps-Universität Marburg investiere. „Parallel zur Bündelung der Geisteswissenschaften auf dem neuen innerstädtischen Campus Firmanei werden die Natur- und Lebenswissenschaften auf dem Campus Lahnberge konzentriert und ausgebaut.“ Damit wolle man nicht zuletzt der zunehmenden wissenschaftlichen Kooperation der einzelnen Fächer durch räumliche Konzentration weitere Impulse geben und gleichzeitig dem erheblichen Sanierungsbedarf der Bauten Rechnung tragen.

Ausstellung aller eingereichten Entwürfe

2. Platz: Modell von Doranth Post Architekten und H + S Ingenieure
3. Platz: Modell von Architekten Gaiser + Partner und IBV Mosberger Defiebre
4. Platz: Modell von kister scheithauer gross architekten und Heize-Stockfisch-Grabis

Die Ausstellung aller eingereichten Entwürfe wurde am Montag, 17. März 2008, um 18 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek Marburg (Wilhelm-Röpke-Straße 4, 35039 Marburg) eröffnet. Sie ist dort bis einschließlich 6. April während der regulären Öffnungszeiten, also montags bis sonntags jeweils von 8 bis 24 Uhr zu sehen (während der Osterfeiertag ist die Universitätsbibliothek geschlossen).

Der einstufige Realisierungswettbewerb für den Neubau des Fachbereichs Chemie war im November 2007 ausgelobt worden, um den sehr hohen funktionalen und architektonischen Anforderungen dieses Gebäudes gerecht zu werden. Insgesamt waren neun Arbeiten eingereicht worden. Den zweiten Preis, 40.500 Euro, bekamen Doranth Post Architekten und H + S Ingenieure (München/Nürnberg). Der dritte Preis, 27.000 Euro, ging an die Architekten Gaiser + Partner und IBV Mosberger Defiebre (Karlsruhe/Heidelberg). Der Entwurf von kister scheithauer gross architekten und Heinze Stockfisch Grabis (Köln/Hamburg) erhielt den vierten Preis, 13.500 Euro.

Der Siegerentwurf des Münchner Büros Schuster Pechthold Schmid überzeugte die Jury durch seine hohe räumliche Qualität. Insbesondere die zentrale Halle mit ihrem differenzierten Raumangebot gewährleiste eine gute Auffindbarkeit der Funktionsbereiche, während sie gleichzeitig das Gebäude sehr gut erschließe. Das Raumkonzept bietet sehr gute interne und externe Kommunikationsmöglichkeiten, unter anderem dadurch, dass Barrierefreiheit als Grundprinzip zur Stärkung der Kommunikation entwickelt werden könne. Auch die Position der eingestellten Seminarhäuser unterstütze die architektonische Raumqualität. Zugleich sei das Laborkonzept innovativ; Forschung und Lehre seien klar getrennt. Nach außen funktionierten die Querverbindungen zum bestehenden Hörsaalgebäude und dem übrigen Raumprogramm.



Mitglieder des Preisgerichts

Dem Preisgericht unter Vorsitz des Züricher Architekten Prof. Prof. Carl Fingerhuth gehörten folgende Fachpreisrichter an: Prof. Helmut Bott (Darmstadt), Prof. Christl Drey (Gröbenzell), Prof. Eckehard Gerber (Dortmund), Prof. Wolfgang Döring (Düsseldorf) und Bernhard Mayer, Hessisches Baumanagement Zentrale (Frankfurt).

Sachpreisrichterinnen und -richter waren Irene Bauerfeind-Roßmann, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (Wiesbaden), Thomas Platte, Hessisches Baumanagement Zentrale (Frankfurt) sowie von der Philipps-Universität der Präsident Prof. Dr. Volker Nienhaus und der Dekan des Fachbereichs Chemie, Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, sowie der Bürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Franz Kahle

Roland Schmidt (li.) vom Archtiketurbüro Schuster Pechthold Schmidt freut sich über den 1. Preis, der mit 54.000 Euro dotiert war. Überreicht wurde der Scheck von Prof. Dr. Lorz (Staatssekretär im HMWK) und Dekan Prof. Dr. Weitzel. In der Mitte Bürgermeister Dr. Kahle.