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27.05.2008

Vortrag zu Forschung und Lehre in der modernen Welt

Historiker der Universität Cambridge beleuchtet Tradition und Moderne einer Universität

Die Universität Cambridge ist einerseits fast 800 Jahre alt und für ihre Tradition berühmt. Andererseits kommt ihr weltweit gleiches Renommee als Standort moderner Wissenschaft zu. Die selbstverständliche und selbstbewusste Kombination aus Tradition und Fortschritt einer Universität lässt fragen, wie Cambridge das so leicht schafft. Welche Organisationsprinzipien der Universität machen das möglich und wie lässt sich das faszinierende Wissenschaftsszenarium der Öffentlichkeit vermitteln?

Diesen Fragen widmet sich Gordon Johnson, Präsident des Wolfson College und Deputy Vice-President der University of Cambridge in einem öffentlichen Vortrag am 30. Mai ab 15.15 Uhr in der Aula der Alten Universität. Am Beispiel von Cambridge wird er darüber sprechen, wie eine traditionelle Universität in der modernen Wissenschaft und Gesellschaft zu Erfolg kommt.

„Die Analyse der Entwicklung und Situation der Universität Cambridge könnte traditionellen Universitäten wie auch der 481 Jahre alten Philipps-Universität Marburg helfen, die im deutschen Universitäts- und Wissenschaftsleben schwierige und zu wenig reflektierte Verbindung von Tradition und Fortschritt neu zu denken und daraus Kraft für ein neues Selbstbewusstsein der Universität bei Reformen und bei der Außendarstellung zu schöpfen“, erklärt Gastgeber Professor Dr. Dieter Rössner, Studiendekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften, der den Referenten zum Festvortrag der Promotionsfeier des Fachbereichs eingeladen hat. Möglicherweise könne die alte Universität Marburg von Cambridge lernen, so Rössner.

In seinem englischsprachigen Vortrag beleuchtet Gordon Johnson das Beziehungsgeflecht von Tradition und Moderne. Dabei besteht die einmalige Chance, die Analyse aus erster Hand mit wissenschaftshistorischer Kompetenz ebenso wie aufgrund langer und breiter aktueller Erfahrungen in der modernen Wissenschaftsorganisation in Cambridge zu erhalten. Gordon Johnson lernt, forscht, lehrt und organisiert an der Universität Cambridge insgesamt mehr als 40 Jahre.

Von Hause aus ist er Historiker mit dem Schwerpunkt bei der Neuen Geschichte Indiens sowie der Zeitgeschichte der Universität Cambridge. Letztere begleitet und gestaltet er seit vielen Jahren als Präsident der jüngsten Institution: des 1965 eingerichteten Wolfson College und als stellvertretender Vizekanzler der Universität Cambridge, u.a. mit dem Aufgabenbereich der Universitätsentwicklung. In diesen Bezügen hat der sich sehr gründlich mit den organisatorischen und den ideellen Problemen des wissenschaftlichen Fortschritts an einer traditionellen Universität in einer modernen Gesellschaft auseinandergesetzt. Zudem markiert das von ihm geleitete Wolfson College mit seiner forschungsorientierten und kosmopolitischen Aufnahmepolitik einen radikal neuen Weg in Cambridge. „In jedem Fall wird Gordon Johnson alten Universitäten neue Konzepte vermitteln, wie Tradition und Fortschrift das Wohl moderner Wissenschaft ebenso fördern wie das Ansehen der Universität in der modernen Gesellschaft“, freut sich Rössner auf den Vortrag.

Weitere Informationen

Vortrag am Freitag, den 30. Mai um 15.15 Uhr in der Aula der Alten Universität.
Der englischsprachige Vortrag wird im Rahmen der Promotionsfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaften gehalten. Die Öffentlichkeit ist eingeladen.