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28.05.2008

Carl Schäfer als Baumeister und Lehrer

Tagung am Kunstgeschichtlichen Institut

„Architekt – Denkmalpfleger – Lehrer“: Unter diesem Titel steht eine internationale Tagung über den Marburger Universitäts- und Stadtbaumeister Carl Schäfer, der vor hundert Jahren starb. Das Kunstgeschichtliche Institut der Philipps-Universität hat für die Veranstaltung am 7. Juni namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland als Referenten gewinnen können. Die Tagung wird durch den Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg unterstützt.

Alte_Uni
Die Alte Universität ist eines der prägendsten Bauwerke von Carl Schäfer in Marburg.
Carl Schäfer hat nur wenige Jahre in Marburg gewirkt, doch er hat in dieser Zeit wichtige, das Stadtbild prägende Bauten errichtet, darunter die Alte Universität und das Institut für Pharmazeutische Biologie im Alten Botanischen Garten. Daneben zeichnet er für eine Reihe von Villen und Wohnhäusern verantwortlich, wozu die Fachwerkbauten Neustadt 24 oder das Haus Grimm in der Ritterstraße 3 zählen. Der Entwurf für den Kaiser-Wilhelm-Turm geht ebenfalls auf Schäfer zurück.

Auch außerhalb Marburgs galt Schäfers Hauptinteresse dem privaten und dem öffentlichen Profanbau, gleich­wohl plante er diverse Kirchen und engagierte sich bei denkmalpflegerischen Aufgaben, so beim Wiederaufbau des Heidelberger Schlosses, den Domtürmen in Meißen oder der Kirche St. Pierre le Jeune in Straßburg. Seit 1884 lehrte er an der Technischen Hochschule in Berlin Baukunst des Mittelalters, später an der TH in Karlsruhe, wo er Lehrer bedeutender Vertreter der Moderne werden sollte. Die von ihm häufig bevorzugte Formensprache der Gotik galt ihm wie vielen seiner Zeitgenossen als genuin deutsche Erfindung.

Fragen nach der Herkunft seines Motivrepertoires und nach der Konstruktion des Nationalen in der Architektur werden daher einen Schwerpunkt der Tagung bilden, das im Institut für Pharmazeutische Biologie stattfindet. Die Tagung ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eintritt wird nicht erhoben.

Weitere Informationen:

Tagungsprogramm:

14. 00 Uhr: Prof. Dr. Sigrid Hofer (Marburg): Begrüßung und Einführung in die Tagung; Dr. Richard Laufner (Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg): Grußwort

14.15 – 15.00 Uhr: Dr. Jutta Schuchard (Marburg): Carl Schäfer in Marburg

15.00 – 15.15 Uhr: Diskussion, anschließend Kaffeepause

15.45 – 16.15 Uhr: Prof. Dr. Klaus Niehr (Osnabrück): Carl Schäfer und die deutsche Kunst

16.15 – 16.45 Uhr: Dr. Michael Losse (Marburg): Burg und Schloß als Bauaufgabe und Motiv im Werk Carl Schäfers

16.45- 17.15 Uhr: Diskussion, anschließend Kaffeepause

17.30 – 18.00 Uhr: Marie Pottecher (Straßburg): St. Pierre Le Jeune in Straßburg. Zur Geschichte und Rezeption der Restaurierung unter Carl Schäfer

18.00 – 18.30 Uhr: Prof. Dr. Gabriele Dolff-Bonekämper (Berlin): Carl Schäfer – Denkmalerforscher, Denkmalerfinder, Denkmalerschaffer

18.30 – 19.00 Uhr: Diskussion

Ansprechpartnerin: Professorin Dr. Sigrid Hofer
Kunstgeschichtliches Institut der Philipps-Universität
E-Mail: hofer@fotomarburg.de