Zurück zur Übersicht

05.06.2008

21. Jahrestagung des Forum Friedenspsychologie

Verleihung des Gert Sommer-Preises zu Ehren des Marburger Psychologieprofessors

Erneut findet vom 6. bis 8. Juni in Marburg die 21. Jahrestagung des Forums Friedenspsychologie statt. Die 1982 im Zuge der Friedensbewegung bundesweit gegründete Vereinigung umfasst heute vorwiegend Sozialpsychologen und Klinische Psychologen, die sich dieses Jahr mit "Gruppenbasierte Aggression und Gewalt" beschäftigen. "Dabei geht es um die Frage, warum Mitgliedschaft in Gruppen Gewalthandlungen oft verschärft", erklärt Prof. Dr. Ulrich Wagner, Psychologieprofessor an der Marburger Universität. Das Charakteristikum gruppenbasierter Aggression und Gewalt sei, dass die Mitgliedschaft in bestimmten sozialen Gruppen als eine wichtige Ursache für die Entstehung und die Dynamik solcher Gewaltprozesse angesehen wird.

Die Tagung am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität in der Gutenbergstr. 18 beginnt am Freitag mit zwei öffentlichen Vorträgen. Daniel Rothbart, Professor für "Conflict Analysis at the Institute of Conflict Analysis and Resolution" an der amerikanischen Universität Fairfax, spricht um 16.30 Uhr zu "Threats, Identities, and Group Violence". Ab 18.30 Uhr referiert Gert Sommer zu "Human Rights Violations during Third Gulf-War and Occupation". Sommer ist Ehrenvorsitzender des Forums Friedenspsychologie und war bis 2006 Professor für klinische und Gemeindepsychologie an der Philipps-Universität Marburg.

Ihm zu Ehren verleiht das Forum Friedenspsychologie zum zweiten Mal den Gert Sommer-Preis. Den jährlich ausgelobten und mit 500 Euro dotierten Preis erhält 2008 die Frankfurter Dr. Martina Diedrich für ihre Dissertation zum Thema "Demokratische Schulkultur: Erfassung und Bedeutung eines Schulqualitätsmerkmals".

Am Samstag werden auf der internen Tagung in zwei parallelen Veranstaltungsreihen 20 Vorträge zu verschiedenen friedenspsychologischen Themen gehalten. In den Vorträgen geht es um ethnische Vorurteile, Dynamiken von Gewaltprozessen in Bürgerkriegsregionen, Jugendgewalt, Ursachen und Konsequenzen von Terrorismus, Vorhersagen für politisches Engagement sowie anderen friedenspsychologischen Themen.

Die Tagung wird unterstützt durch die Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), der Fachgruppe Sozialpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und dem Ursula-Kuhlmann-Fonds des Marburger Universitätsbundes e.V.