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24.07.2008

Richtfest für Partikel-Therapiezentrum

Ministerpräsident Koch würdigt „Marburger universitätsmedizinische Kompetenz“

Richtfest Das Partikel-Therapiezentrum auf den Lahnbergen ist im Rohbau vollendet. Gemeinsam mit der Rhön-Klinikum AG als Bauträgerin feierte der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität gestern Richtfest, zu dem unter rund 200 Gästen auch der geschäftsführende Hessische Ministerpräsident Roland Koch begrüßt werden konnte. Zugleich wurde der erste Spatenstich zum Dritten Bauabschnitt des Universitätsklinikums Marburg gesetzt.

Mit dem Partikel-Therapiezentrum wird den Patienten künftig ein neuartiges, hinsichtlich Präzision und biologischer Wirksamkeit innovatives Verfahren zur Verfügung stehen, um Krebsleiden zu bekämpfen. Der Vorteil des liegt in der weitgehend nebenwirkungsfreien Bestrahlung von Tumoren, die bisher schlecht kontrollierbar sind. Die Rhön-Klinikum AG als Betreiberin investiert rund 120 Millionen Euro in die neue Anlage.

„Mit dem hier entstehenden Partikel-Therapiezentrum wird in wenigen Jahren ein weiterer Leuchtturm der Versorgung von schwer erkrankten Patienten entstehen, der weit über die hessischen Grenzen hinaus sichtbar ist“, sagte Koch. „Wir sind froh und dankbar, mit der Rhön-Klinikum AG einen finanzkräftigen und verlässlichen Betreiber für die beiden Universitätskliniken gefunden haben. Die heute symbolisch begonnene Baumaßnahme des Dritten Bauabschnitts des Marburger Klinikums wird die Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten weiter verbessern und die Marburger universitätsmedizinische Kompetenz weitgehend am Standort Lahnberge konzentrieren."

Richtfest_Koch
Ministerpräsident Roland Koch

Als „Quantensprung" für die betroffenen Patienten wertete Professorin Dr. Rita Engenhart-Cabillic die moderne Therapieoption: "Während bei der herkömmlichen Photonentherapie aufgrund der strahlenphysikalischen Eigenschaft stets ein Teil der Energie an der Oberfläche der Haut oder am Weg zum kranken Gewebe verloren geht, können wir hier die Energieentladung punktgenau steuern", erläuterte die Leiterin der Klinik für Strahlentherapie. "Damit ist diese Art der Strahlentherapie praktisch nebenwirkungsarm.“ Engenhart-Cabillic verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass diese Form der Strahlentherapie in Zukunft möglichst vielen Patienten helfen kann. Professor Dr. Klaus J. Klose, der Studiendekan des Fachbereichs Medizin betonte in seinem Grußwort, dass der Medizin-Forschungsstandort Marburg durch die neue Partikeltherapie-Anlage "weit über die regionalen Grenzen hinaus aufgewertet“ werde.

„Heute setzen wir erneut zwei Meilensteine, die unseren festen Willen zur Entwicklung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH an die Spitze der deutschen Gesundheitsversorgung unterstreichen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gerald Meder. Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG, hob in seinem Grußwort die „Strahlkraft“ der neuen Einrichtung hervor: „Gute Medizin lebt von gezielten Investitionen in Innovationen. Mit diesem Leuchtturmprojekt beweisen wir, dass wir verlässliche Partner für Politik und Wissenschaft sind und vertrauensvoll gemeinsame Ziele in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verfolgen.“

Der Marburger Bürgermeister Franz Kahle, der heute der Geschäftsführung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH die Baugenehmigung für den dritten Bauabschnitt übergab, verwies in seinem Grußwort auf die große Bedeutung der Investitionen auf den Marburger Lahnbergen, die er als "tatkräftiges Zeichen für die Aufbruchsstimmung und die Zukunftsfestigkeit der Marburger Universitätsmedizin" bezeichnete: "Als Bürgermeister freut mich dieses Engagement im Hinblick auf die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für schwer erkrankte Patienten ebenso wie die Schaffung zusätzlicher, hochqualifizierter Arbeitsplätze in unserer Universitätsstadt.“ Mit der Inbetriebnahme des dritten Bauabschnitts, die für das Jahr 2010 geplant ist, werden die bislang an den Standorten Lahntal und Ortenberg verbliebenen somatischen Kliniken auf die Lahnberge verlegt.

Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Professorin Dr. Rita Engenhart-Cabillic,
Leiterin Strahlentherapie
Tel.: 06421 58-66434
E-Mail: engenhar@med.uni-marburg.de

Professor Dr. Klaus J. Klose,
Fachbereich Medizin
Tel.: 06421 58-66200
E-Mail: studdek@med.uni-marburg.de