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18.02.2009

Preisträger für Peter-Becker-Preis für Friedens- und Konfliktforschung steht fest

Projekt „Peace Counts on Tour“ erhält eine der höchstdotierten sozialwissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland

Der Peter-Becker-Preis für Friedens- und Konfliktforschung 2008/09 der Philipps-Universität Marburg ist dem Projekt „ Peace Counts on Tour“ zuerkannt worden und wird am 29. Mai 2009 in Marburg verliehen . Der im Jahr 2004 gestiftete und nun zum dritten Mal verliehene Preis ist mit 10.000 Euro honoriert und damit eine der höchstdotierten sozialwissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland.

„Peace Counts on Tour“, das vom Institut für Friedenspädagogik Tübingen und dem Journalistennetzwerk „ Peace Counts Project“ getragen wird , zielt darauf ab, in Konflikt- und Kriegsregionen die Wahrnehmung für Ursachen und Eskalationsverläufe von gewaltsamen Auseinandersetzungen zu erweitern, Friedens- und Konfliktfähigkeit zu fördern und den Blick für neue Handlungs- und Lösungsansätze zu schärfen. Das Projekt verknüpft Erkenntnisse aus der Friedens- und Konfliktforschung mit moderner Friedenspädagogik und konstruktivem Journalismus.

Kern der weltweiten Tour ist die multimediale Ausstellung „Die Erfolge der Friedensmacher“ mit den von Peace Counts Project recherchierten, veröffentlichten und vom Institut für Friedenspädagogik didaktisch aufbereiteten Best Practice-Beispielen für Friedensstiftung. Das gesammelte Wissen über erfolgreiche Methoden dient als Quelle der Inspiration für die jeweiligen Konflikte vor Ort. Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen lokale Friedensmacher. Während der Laufzeit werden vom Institut für Friedenspädagogik Workshops mit ausgewählten Zielgruppen (Multiplikatoren, Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen, Jugendorganisationen) veranstaltet, in denen ein zunächst in Deutschland, zwischenzeitlich weltweit erprobtes „Peace Education Package“ eingesetzt wird. Peace Counts Project veranstaltet außerdem Workshops für lokale Journalisten und Fotografen. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Auswärtigen Amtes bzw. vom Institut für Auslandsbeziehungen mit seinem Förderprogramm „zivik“.

Der Peter-Becker-Preis der Philipps-Universität Marburg wird für Arbeiten oder Projekte vergeben, die wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entstehung, den Verlauf und die Bearbeitung von Konflikten vorantreiben und eine praktische Umsetzung im Sinne der Konfliktregelung ermöglichen beziehungsweise durchführen. Der Preisträger wird von einer Kommission des Zentrums für Konfliktforschung vorgeschlagen. Das Präsidium der Universität, das über die Vergabe des Preises entscheidet, unterstützt den Peter-Becker-Preis als Zeichen für das zivilrechtliche Engagement der Universität.

Stifter des Preises ist der Marburger Rechtsanwalt Dr. Peter Becker. Ziel des Preises ist die Förderung der aktiven Mitarbeit an zivilen Friedensprozessen und die Ehrung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ihre Theorien in die Tat umsetzen.

Die öffentliche Preisverleihung findet statt am 29. Mai 2009 um 17 Uhr in der Alten Aula der Marburger Philipps-Universität. Festredner wird sein Prof. Dr. Dieter Senghaas, Bremen.

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