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13.03.2009

Forschung in Marburg: Jung und ausgezeichnet

Heinz Maier-Leibnitz-Preise für Dr. Heike Krebber und Dr. Ina Bornkessel-Schlesewsky

Zwei Marburger Wissenschaftlerinnen erhalten den Heinz Maier-Leibnitz-Preis für das Jahr 2009: Die Molekularbiologin Dr. Heike Krebber leitet an der Philipps-Universität eine Nachwuchsforschergruppe; die Sprachwissenschaftlerin Dr. Ina Bornkessel-Schlesewsky lehrt seit Jahren am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft und folgt dort im April einem Ruf auf die Professur für Neurolinguistik. „Mit zwei von insgesamt sechs Preisträgerinnen und Preisträgern konnte die Philipps-Universität einmal mehr deutlich ihre Attraktivität für hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs beweisen“, freut sich der Marburger Universitätspräsident Professor Dr. Volker Nienhaus.

Krebber leitet ihre Forschungsgruppe am Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung der Philipps-Universität seit neun Jahren; seit mehr als sechs Jahren wird ihre Arbeit im Rahmen des Sonderforschungsbereiches "Mechanismen der zellulären Kompartimentierung und deren krankheitsrelevante Veränderungen" (SFB 593) gefördert. Sie entdeckte neue Faktoren, die für den Export von Molekülen aus dem Zellkern zum Zytoplasma hin notwendig sind und fand heraus, dass bestimmte Verbindungen an mehreren Etappen, die den Weg vom Gen zum Protein ausmachen, beteiligt sind – am Transport von mRNA ins Zytoplasma ebenso sowie an deren Translation zu Proteinen. Internationale Aufmerksamkeit erregte Krebber unter anderem mit der Publikation ihrer Erkenntnisse im Fachjournal Science .

Bornkessel-Schlesewsky wird für ihre substanziellen Beiträge zum Fachgebiet der menschlichen Sprachverarbeitung geehrt. Die junge Forscherin wurde bereits mit 22 Jahren promoviert und übernahm vier Jahre später die Leitung einer Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Die zukünftige Marburger Professorin für Neurolinguistik führt an der Philipps-Universität schon seit Jahren Lehrveranstaltungen durch.

Im Zentrum ihrer Forschung steht, wie Sprachen funktionieren und im Gehirn verarbeitet werden. Sie analysiert Faktoren wie Wortstellung und die Kasusmarkierung und untersucht außerdem mit Hilfe neurowissenschaftlicher Verfahren auch semantische Eigenschaften, also die Bedeutung von Worten. Ein Beispiel hierfür ist der Faktor „Belebtheit“, ein semantisches Merkmal, das zum Beispiel Menschen und Tiere als „belebt“ kennzeichnet, in verschiedenen Sprachen aber völlig unterschiedliches Gewicht haben kann.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als einer der wichtigsten deutschen Wissenschaftspreise und ist mit je 16.000 Euro dotiert. Seit 1977 wird er jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für frühe herausragende wissenschaftliche Leistungen vergeben. Die diesjährigen Preise werden am 4. Juni 2009 im Arithmeum Bonn verliehen.

Weitere Informationen:

Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle ist Dr. Ina Sauer.
Telefon: 0228 885-2724
E-Mail: Ina.Sauer@dfg.de