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16.03.2009

30. Deutscher Kunsthistorikertag in Marburg eröffnet

Erstmals treffen sich rund 800 Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen in Marburg: Der 30. Deutsche Kunsthistorikertag vom 25. bis 29. März 2009 wird veranstaltet vom Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. und dem Kunstgeschichtlichen Institut der Philipps-Universität Marburg.

Der 30. Deutsche Kunsthistorikertag ist die zentrale, national und international orientierte Fachtagung der Kunsthistoriker in Deutschland und findet alle zwei Jahre statt. Dieses Jahr steht er unter dem Oberthema „Kanon“. Die Geschichte der Kunst operiert mit Wert- oder Gültigkeitsvorstellungen, auch Kanones genannt, indem sie diese erzeugt, pflegt, bestreitet, überholt oder verwirft. Solche Kanones sind zugleich Grundlage und Gegenstand der ganzen Bandbreite der Methoden und Perspektiven der Kunstwissenschaft, die ihrerseits an den Prozessen der Kanonbildung Anteil nimmt und diese aktiv beeinflusst, keineswegs nur dort, wo es um die Listung von denkmalwerten Objekten oder um sogenanntes Welterbe geht.

Logo Kunsthistorikertag Das nunmehr sechzigjährige Bestehen des 1948 gegründeten Verbandes Deutscher Kunsthistoriker mag ein weiterer Anlass sein, einmal explizit und exemplarisch über Kanones in der Kunstgeschichte zu reflektieren. In zwölf Sektionen fragen 60 Referenten aus dem In- und Ausland nach Gründen und Mechanismen des Zustandekommens von Kanones, nach Formen ihrer aktiven Konstituierung, ihrer Instrumentalisierung, ihrer Veränderung in zentralen Themen- und Arbeitsfeldern der Kunstwissenschaft: Publikumserfahrung und Rezeption, Gleichzeitigkeit ungleichzeitiger Normen, Kunstmarkt, Reproduktion und Bildästhetik, Kunst und Architektur in territorialen Grenzlagen, kunsthistorische Bauforschung, Kunst und Globalisierung, Kunst in der DDR, Subkultur, Kunst- und Bildwissenschaft, Architekturgeschichte und Kunstwissenschaft sowie feministische Theorien in der Kunstgeschichte.

Das Thema der öffentlichen Podiumsdiskussion am Eröffnungsabend „Kulturelles Erbe – Gesellschaftlicher Auftrag?“ erweist sich angesichts des Einsturzes des Kölner Historischen Archivs als von geradezu makabrer Aktualität.

Im Rahmen des Kunsthistorikertages wird die Universität Marburg erstmals den Richard Hamann-Preis verleihen. Preisträger ist Professor Dr. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität Berlin. Eine Ausstellung über den großen Marburger Kunsthistoriker und Begründer von Foto Marburg Richard Hamann wird während des Kunsthistorikertages eröffnet. Wie immer wird der begehrte Deubner-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen. Zahlreiche Foren dienen dem aktuellen Austausch; Exkursionen und Führungen in und um Marburg geben Gelegenheit zur Arbeit am Objekt. Eine Fülle von Ausstellern – Forschungsinstitute, Fachverlage, Anbieter von speziellen Informationstechnologien etc. – aus dem In- und Ausland hat sich angekündigt.

Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Dr. des. Marcello Gaeta,
Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V.
Tel.: 0228 739091
Fax: 0228 734810
E-Mail:
presse@kunsthistoriker.org

Xenia Stolzenburg M.A.,
Kunstgeschichtliches Institut der
Philipps-Universität Marburg
Tel.: 06421 28-26966
Fax: 06421 28-28951
E-Mail: stolzenburg@fotomarburg.de

Internet: www.kunsthistorikertag.de