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29.05.2009

Universitätsbibliothek erhält wertvolle Schenkung

Spezialbibliothek der Lebenshilfe bleibt in Marburg

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. schenkt der Universitätsbibliothek Marburg ihre Bibliothek mit rund 13.000 Bänden. „Dass wir diese in Europa einmalige Bibliothek nicht nur in Marburg halten, sondern damit auch unseren eigenen Buchbestand in diesem Bereich ausbauen können, ist ein Glücksfall“, so der Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaften, Prof. Dr. Wolfgang Seitter. Der fachliche Bestand der Bibliothek der Erziehungswissenschaften von derzeit rund 75.000 Bänden wird nicht nur in der Breite um knapp 15 Prozent aufgestockt, sondern vor allem in der Tiefe ergänzt. „Die Themen der Lebenshilfe, die vor 50 Jahren in Marburg gegründet wurde und seitdem Literatur zu geistig behinderten Menschen sammelte, sind für die Universitätsforschung und -lehre von großem Interesse“, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Heike Schnoor.

Vor dem Modell der zukünftigen Zentralen Universitätsbibliothek: Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Nienhaus, der Leiter der Universitätsbibliothek, Hubertus Neuhausen, Erziehungswissenschaftlerin Prof. Heike Schnoor und Dekan Prof. Dr. Wolfgang Seitter sowie Ulrich Bauch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
Anlass der Schenkung ist der Umzug von Teilen der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. von Marburg nach Berlin. „Unser teilweiser Umzug in die Hauptstadt verdeutlich eine Verschiebung unserer Aufgaben“, sagt Ulrich Bauch, der Geschäftsführer der Lebenshilfe. Während in den ersten Jahren der Aufbau und damit die fachliche Arbeit im Mittelpunkt gestanden hätte, habe sich der Fokus inzwischen auf die Interessensvertretung der Menschen mit geistiger Behinderung verschoben. Hauptaufgabe sei es, Bestehendes zu erhalten. Die Lebenshilfe, die sich überwiegend aus Spenden finanziert, hat daher beschlossen, mit ihren knappen Ressourcen nicht weiter eine eigene Bibliothek zu führen. „Mit der jetzigen Lösung sind wir mehr als zufrieden, zumal wir uns nach wie vor mit Marburg verbunden fühlen“, erklärt Bauch.

„Eine Bücherschenkung wie diese ist eine große Ausnahme“, freut sich der Leiter der Universitäts-bibliothek, Hubertus Neuhausen. Direkt nach Pfingsten wird die Verlagerung der Lebenshilfe-Bibliothek in die UB stattfinden. Die zunächst magazinierten Bestände werden in kurzer Zeit zugänglich sein, da der elektronische Katalog der Lebenshilfe-Bibliothek übernommen wird und somit über einen zusätzlichen Link im derzeitigen UB-Bibliotheksverzeichnis zugänglich ist. Sobald der Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek am Alten Botanischen Garten fertig ist, wird die Schen-kung zusammen mit dem jetzigen Bücherbestand in diesem Bereich im Freihandbereich aufgestellt werden.