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18.11.2010

Vier Jahrzehnte „Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen“

Starke Beteiligung Marburger Wissenschaftler an Gremium des Bundesfamilienministeriums

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen, ein Gremium des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat in Berlin den Band „Familie - Wissenschaft - Politik. Ein Kompendium der Familienpolitik“ vorgestellt. Die Marburger Professoren Dr. Peter Büchner, Erziehungswissenschaftler, Dr. Dr. Siegfried Keil, Sozialethiker, sowie der Volkswirtschaftler Dr. Hans-Günter Krüsselberg sind Mitglieder des Beirats – zum Teil von Anfang an. Sie wurden im Rahmen der Tagung „Faire Chancen für Familien: Die Rolle der Politikberatung in der Familienpolitik“ zum 40-jährigen Bestehen des Beirats verabschiedet. Bundesministerin Dr. Kristina Schröder sprach ihnen Dank und Anerkennung für das langjährige Engagement aus.

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Die Arbeitstagung des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfamilienministerium im Juni 2010 fand in Marburg statt. Uni-Präsidentin Katharina Krause begrüßte das Gremium in der Aula der Alten Universität (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität).

Wissenschaftliche Beratung ist zum festen Element politischer Meinungsfindung geworden. „Für die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer konnten wir ein Kompendium bereitstellen, das wir für den Beirat erarbeitet hatten“, berichtet Keil. Der Band „Familie - Wissenschaft - Politik“ beschreibt die Entwicklung der Familienpolitik in Deutschland eingängig, umfassend und verständlich. Er beschäftigt sich mit Familien und aktuellen Entwicklungen, thematisiert Familie im Spiegel der Sozialberichterstattung und im Recht und greift Familienpolitik als solche sowie ihre Träger und Institutionen heraus, um abschließend Familien in einzelnen Politikfeldern und spezifischen Situationen zu betrachten.

„Dazu zählen das Feld der Steuer- und Sozialpolitik, die Vereinbarkeitsthematik im Kapitel Familie und Arbeit, Wohnen, demografischer Wandel, Generationenpolitik, Familie als Ort von Bildung, Betreuung und Erziehung, die Frage nach der Gesundheit von Familien, aber auch nach Familien in prekären Situationen, sowie Gender und Familie und die Frage von Altern und Familie“, erklärt Keil.
Das Kompendium schließt damit eine Lücke auf dem Markt der wissenschaftlichen Familienhandbücher, weil es eine explizit politische Sicht auf die Dinge nimmt und Entwicklungen in den Familien in den Kontext ihrer Zeit und politischer Entscheidungen stellt.

Auf der Jubiläumstagung sprachen Bundesministerin Dr. Kristina Schröder und Professorin Dr. Rita Süßmuth, Bundestagspräsidentin a. D., über die Einflüsse von Beratung auf Regierungshandeln, über die Rationalität von Politik und über Werthaltungen. In Podiumsrunden diskutierten Politik und Wissenschaft, welchen Leitlinien die Berater folgen und welche Ergebnisse der politische Betrieb erwartet. Am Beispiel der Gesamtevaluation familienbezogener Leistungen wurde wissenschaftliche Beratung auch im europäischen Kontext betrachtet.

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen wurde 1970 etabliert. Ihm gehören bis zu 21 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an. Sie arbeiten ehrenamtlich und bestimmen ihre Themen und Positionen unabhängig. Der Beirat verfasste bislang 23 Gutachten und Stellungnahmen, beispielsweise zur Ausgestaltung des Familienlasten und -leistungsausgleichs, der Stärkung von Beziehungs- und Erziehungskompetenzen in der Familie oder zum Thema Bildung, Betreuung und Erziehung für Kinder unter drei Jahren.

Weitere Informationen:

Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen im Internet: www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Ministerium/beiraete,did=9388.html

„Familie - Wissenschaft - Politik. Ein Kompendium der Familienpolitik“ zum downloaden

Kontakt

Prof. Dr. Dr. Siegfried Keil
Tel.: 06421 46462
E-Mail