Zurück zur Übersicht

10.02.2010

Mineralogisches Museum zeigt neue Schätze einheimischer Sammler

Private Sammler aus dem Marburger Umland stellen aus

Das Mineralogische Museum der Philipps-Universität Marburg setzt seinen Ausstellungszyklus „Mineralogische Schätze von Sammlern des heimischen Raumes“ fort. Gezeigt wird jeweils eine Vitrine mit Mineralien, die Sammler aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf mit ihren besten Stücken gestalten. Seit Anfang Februar zeigt das Museum ausgewählte Stücke der Sammlung von Robert Müller aus Rachelshausen.

Hedwig und Robert Müller vor ihrer Ausstellungsvitrine, im Hintergrund Museumsleiter Prof. Peter Masberg
Das Bemerkenswerte an dieser Sammlung ist, dass alle gezeigten Mineralien aus dem Marburger Umland stammen,und zwar ausschließlich aus den Steinbrüchen von Gönnern und Rachelshausen. Rachelshausen deshalb, weil Robert Müller der Betreiber des seit 1996 geschlossenen Steinbruchs war und jahrzehntelang sozusagen in der ersten Reihe neu gemachte Funde bergen konnte. „Der Steinbruch Rachelshausen, ehemals Firma Müller, Jung & Pfeiffer“, sagte Robert Müller bei der Vorstellung der Sammlung, „war seit dem Jahr 1880 ein Lieferant wertvoller schwarzer Diabas Steine, so genannter Pikrit, der vorwiegend für Grabsteine, Denkmäler und Treppenstufen verwendet wurde. Beim Abbau fanden sich immer wieder Klüfte, die die von Sammlern geschätzten Mineralien wie Serpentin, Hämatit und Magnetit enthielten.“ Nicht zu vergessen die Vorkommen an 6H-Wurtzit, einem seltenen Zinkmineral, dessen Vorkommen in Rachelshausen in allen mineralogischen Fundortverzeichnissen angegeben ist. "Ich bin Herrn Müller dankbar, dass er eine Auswahl seiner Sammlung hier zeigt, denn diese Stücke sind eine Erinnerung an einen ehemals bedeutenden Wirtschaftszweig des Lahn-Dill-Gebiets und des Marburger Hinterlands", sagt Prof. Peter Masberg, Leiter des Mineralogischen Museums.

Nach der Schließung der Erzgruben im 19. Jahrhundert wurden bis heute auch viele der Steinbrüche wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen. Neufunde sind dadurch nicht mehr möglich, ein ganzes Kapitel industrieller und kultureller Heimatgeschichte wurde damit abgeschlossen. In unserem Museum versuchen wir durch Gestaltung spezieller Vitrinen mit Mineralien einheimischer Fundorte diese Erinnerungen wach zu halten.“

Weitere Informationen:

  • Die Ausstellung ist noch bis Ende Mai im Mineralogischen Museum am Firmaneiplatz in Marburg zu sehen.
  • Öffnungszeiten: Mittwoch: 10-13 und 15-18 Uhr; Donnerstag und Freitag: 10-13 Uhr; Samstag und Sonntag: 11-15 Uhr

  • Eintritt: Erwachsene: 1,- Euro; Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, Schüler, Studenten und Behinderte: 0,50 Euro; Frei für Kinder bis 12 Jahre sowie Mitglieder des „Freundeskreis des Mineralogischen Museums e.V.“