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15.03.2010

Unsichtbares sichtbar gemacht

Marburger Zahnmedizin-Studierende mehrfach erfolgreich im Landeswettbewerb „Jugend forscht“

Bereits zum zweiten Mal in Folge wurden Studierende an der Zahnklinik Marburg beim hessischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ ausgezeichnet. Clarissa Schreiber, Ariana Penner und Thorsten Dresel belegten mit ihrer Untersuchung „Autofluoreszenz von Zähnen in der Mundhöhle“ den dritten Platz im Gebiet Arbeitswelt und erhielten zudem noch den Sonderpreis „Zerstörungsfreie Prüfung“, da das von ihnen eingesetzte Verfahren nicht invasiv ist und für den Patienten ohne Strahlenbelastung auskommt.

Jugend forscht
Die Gewinner mit ihren Urkunden nach der Preisverleihung. Von links nach rechts: Thorsten Dresel, Ariana Penner und
Clarissa Schreiber.

Unter der Anleitung von Prof. Michael Gente, leitender Oberarzt im Lehrbereich Propädeutik der Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre (Direktor Prof. Dr. Ulrich Lotzmann), entwickelten sie ein Verfahren, um fast unsichtbare Füllungen vom Zahn besser unterschieden zu können. Da die moderne Zahnheilkunde inzwischen in der Lage ist, die Ansprüche nach einer „unsichtbaren Restauration“ fast perfekt zu erfüllen und Keramiken und Füllungskunststoffe in ihren Farben sehr gut dem Erscheinungsbild der natürlichen Zähne entsprechen, kann es schwierig sein, die Grenzen einer Füllung wahrzunehmen. „Vor allem Zahnmedizin-Studierende fällt dies zu Anfang sehr schwer. Dennoch müssen solche Restaurationen erkannt werden, denn auch unter ’unsichtbaren’ Füllungen können Zähne erkranken“, sagt Gente.

Clarissa Schreiber, Ariana Penner und Thorsten Dresel hatten sich die Aufgabe gestellt, eine Lösung für dieses Problem zu entwickeln. Sie nutzten dafür die Tatsache, dass die natürliche Zahnhartsubstanz stärker fluoresziert als Kunststoff oder Keramik. Dafür haben sie Zähne mit zahnfarbenen Veneers, Kronen und Füllungen mit einer LED-Lampe mit blauem Licht beleuchtet, wie sie in jeder Zahnarztpraxis zur Härtung von Füllungskunststoffen verwendet wird. Betrachtet man nun die Zähne durch geeignete Filter, so sah man, dass zahnfarbene Restaurationen deutlich dunkler aussehen als die natürlichen Zahnflächen. Somit konnten sie einfach und schnell das Fremdmaterial in der Mundhöhle erkennen.

Dies Ergebnis ist für jede Zahnarztpraxis interessant, da die Methode mit einer handelsüblichen LED-Lampe, wie sie zur Kunststoffaushärtung verwendet wird, und einem preisgünstigen Filter auskommt und keine teuren Investitionen getätigt werden müssen.