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17.03.2010

„Bitte mit Familie“

Universität Marburg stellte ihr Konzept für Familienorientierung in Berlin vor

Die Universität Marburg ist eine von acht ausgewählten Hochschulen in Deutschland, die im best practice-Club „Familie in der Hochschule“ daran arbeiten, Familie und Studium bzw. Karriere miteinander vereinbar zu machen.

Nonne
Kanzler Dr. Friedhelm Nonne (li.) auf der Podiumsdiskussion zu "Familie in der Hochschule"

Nach zwei Jahren Projekt- bzw. Aufbauphase kam der best practice-Club nun am 15. und 16. März in Berlin im Rahmen der Tagung „Bitte mit Familie – Hochschulen im Wandel“ zusammen, um einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen, welche Lösungen er für die bessere Vereinbarkeit von Familie in der Hochschule entwickelt hat. Das Problem ist, dass rund zwei Drittel aller Studierenden die Atmosphäre an der Hochschule als nicht kinderfreundlich empfinden und entsprechend nur sieben Prozent Kinder haben (obwohl sich Dreiviertel Kinder wünschen). Als wichtigste Hinderungsgründe werden die Unsicherheit bezüglich der beruflichen Erfolgsaussichten, die entstehende Mehrfachbelastung durch Studium und Kindererziehung und Probleme der Finanzierbarkeit genannt.

„Ziel muss es sein, dass an den Hochschulen sowohl für Studierende als auch für Beschäftigte mit Kind eine wohlwollende Akzeptanz für deren besonderen Bedürfnisse und eine unterstützende Infrastruktur bestehen“, sagt Dr. Friedhelm Nonne, Kanzler der Philipps-Universität Marburg.

Jede der acht beteiligten Hochschulen hat in den vergangenen zwei Jahren ihren Blick auf unterschiedliche Problemlagen gelenkt und dazu „good practices“ entwickelt, die überall Schule machen sollten. Die Universität Marburg setzt ihren Fokus dabei auf den Aufbau eines Family Welcome Centre und auf Unterstützung der Doppel-Karriere-Paare. Andere Modelle sind Teilzeitstudienangebote, E-Learning-Angebote, Mentoringprogramme für Studierende und Hilfestellungen für ein Auslandsstudium.

Lorch
Marburger Projektleiterin im best-practise-club: Dr. Silke Lorch-Göllner

Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder lobte die Projekte der acht Hochschulen. Sie brächten neuen Schwung für eine familienorientierte Gesellschaft. Mehr Familiensinn im Wissenschaftsbetrieb forderte Hessens Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann: „Eltern benötigen an den Hochschulen jemanden, der ihnen den Rücken stärkt.“ Auf der Tagung wurden in konkreten Handreichungen und Praxisberichten die einzelnen Verfahrensschritte dokumentiert, damit andere Institutionen von den gewonnenen Erfahrungen profitieren können.

Initiatoren und Förderer des Programms sind die Robert Bosch Stiftung, der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer im Bundesministerium des Innern und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

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