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26.03.2010

Uni-Präsidentin Krause kritisiert Mittelkürzung

Die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Frau Prof. Katharina Krause, hat die Vorstellungen der hessischen Landesregierung für einen neuen Hochschulpakt scharf kritisiert. „Es ist kurzsichtig, angesichts steigender Studierendenzahlen die Grundfinanzierung der Hochschulen zu kürzen."

"Die Landesregierung verabschiedet sich damit von dem Ziel, der Wissenschaft in Hessen Priorität zu geben“, sagt Krause. Das Präsidium werde sich deshalb mit Nachdruck im Verbund mit anderen hessischen Hochschulen dafür einsetzen, dass die geplanten Budgetkürzungen revidiert werden. Auch die notwendigen Baumittel für die zusätzlichen Studienplätze müssten im Budget 2011 bereit gestellt werden.

Krause teilte mit, dass das Präsidium sich gestern gezwungen gesehen habe, als vorläufige Sofortmaßnahme eine Haushalts- und Stellenbesetzungssperre für die gesamte Universität zu beschließen. Eine erste und noch vorläufige Modellrechnung, die der Hochschulleitung am Mittwochabend vom Wissenschaftsministerium präsentiert worden sei, habe für die Universität Marburg für das Jahr 2011 eine Budgetkürzung um fünf Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2010 ergeben. Dies sei angesichts der bereits bestehenden Unterfinanzierung der Philipps-Universität unzumutbar. Die Universität verfüge auch nicht über freie Rücklagen, durch die eine solche Kürzung kompensiert werden könne. Die Uni-Präsidentin betonte zugleich, dass sie in der Universität dafür werben werde, nicht mit der jetzt eigentlich notwendigen Verriegelung der Universität gegenüber den Studienwilligen zu reagieren. Vielmehr wolle die Universität sich der Verantwortung gegenüber der jungen Generation stellen und nach Wegen suchen, dieser Generation eine Chance auf Bildung zu bieten. Das werde aber nicht bedeuten, dass die Forschungsorientierung der Philipps-Universität zurückgestellt werde.

Unausweichlich sei, dass die ursprünglich für eine Verbesserung der Qualität der Lehre gedachten Zusatzmittel des Landes künftig verstärkt dafür herangezogen werden müssten, die Lücken in der Grundfinanzierung der Lehre zu füllen. Sonst werde es zu irreparablen Verwerfungen in den Strukturen der Philipps-Universität kommen. Die Präsidentin, die mit einem Schreiben an alle Mitglieder der Universität über die aktuelle Entwicklung informierte, erwartet zusätzlich Solidarbeiträge aus Mitteln, die in der Universität aufgrund von Forschungsleistungen zufließen. Sie kündigte an, zur nächsten Senatssitzung am 19. April Vorschläge für die künftige Finanzierung vorzulegen.

Weitere Informationen:

Brief der Präsidentin an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter