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11.01.2011

Interdisziplinärer Brückenschlag von Demografie und Epidemiologie

Symposium zu Lebenszeitverlängerung und Todesursachen

Die Demografie, die sich mit Geburten, Heiraten, Wanderungen und Todesfällen befasst, und die Epidemiologie, die Krankheiten und Todesursachen studiert, teilen den Blick jeweils auf ganze Populationen. Entsprechend arbeiten sie auch mit sehr ähnlichen mathematischen Modellen und mit denselben statistischen Methoden. In der Forschungspraxis arbeiten die beiden Disziplinen jedoch weitgehend isoliert voneinander und nehmen nur wenig voneinander Notiz.

Das Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin der Philipps-Universität versucht zu diesem Thema einen interdisziplinären Brückenschlag. Sein Leiter Prof. Dr. Dr. med. Ulrich Mueller sagt: „Wenn die Menschen immer länger leben, ändert sich auch das Profil der Todesursachen. Man darf auch vermuten, dass die heute Hochbetagten an anderen Ursachen versterben, als die – weitaus weniger zahlreichen – Hochbetagten früherer Zeitalter.“ Es verändere sich die Häufigkeit gewisser genetischer Dispositionen als Folge der Verlängerung der durchschnittlichen Lebensdauer. Dieses wiederum könnte selbst wieder zur Ursache weiterer Verlängerung der Lebenszeit wie auch der Häufigkeit verschiedener Todesursachen werden.

Diesem Thema wird sich das internationale Symposium "Lifespan Extension and the Biology of Changing Cause-of-Death Profiles“ widmen: Herausragende Fachleute aus Europa und Übersee werden vom 12. bis 15.Januar 2011 im Tagungsort Schloss Rauischholzhausen erwartet. Das Seminar wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Internationalen Demographen Vereinigung IUSSP.

Weitere Informationen:

Professor Dr. Dr. Ulrich Mueller
Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin
Tel. 6421 28-66244
http://www.uni-marburg.de/fb20/medsoziologie