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01.03.2011

Trinationaler Masterstudiengang zu Outdoorpädagogik eingerichtet

Universität Marburg verstärkt Internationalisierung mit erstem Erasmus Mundus-Studiengang

Das Erasmus Mundus-Programm der EU fördert Universitäten, die gemeinsame Studienprogramme entwickeln und vergibt dafür hochdotierte Stipendien an Studierende und Lehrende. Neu in der zunächst fünfjährigen Förderung ist der Masterstudien­gang „Transcultural European Outdoor Studies“ (TEOS), den die Philipps-Universität Marburg ab diesem Wintersemester zusammen mit einer englischen und einer norwegischen Universität anbietet.

„TEOS bietet eine akademische Ausbildung im Bereich der Outdoorpädagogik auf europäischer Ebene“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Matthias Witte. Das Qualifikationsprofil von TEOS umfasst drei der wichtigsten europäischen Ansätze aus diesem Bereich: das norwegische Friluftsliv, die englische Outdoor Education und die deutsche Erlebnispädagogik. Die theoretische und praktische Erschließung dieser Konzeptionen ermöglicht den Studierenden, die nationalen Entwürfe zu vergleichen und in den jeweiligen kulturellen Kontexten zu verstehen.

TEOS
Die Initiatoren von TEOS: Prof. Dr. (emer.) Peter Becker und Martin Lindner (beide: Institut für Sportwissenschaft und Motologie), Prof. Dr. Kirst Gurholt Pedersen (Norwegian School of Sport Sciences in Oslo), Prof. Dr. Matthias Witte (Institut für Sportwissenschaft und Motologie); Angel Manuel Rafael (Outgoings Europa/Europäische Bildungsprogramme), es fehlt: Dr. Chris Loynes, University of Cumbria in Ambleside

Typisch für einen Erasmus Mundus-Studiengang ist, dass das Studium an verschiedenen Standorten durchgeführt wird: Bei TEOS lernen die Studierenden zuerst an der University of Cumbria in Ambleside, danach an der Norwegian School of Sport Sciences in Oslo und im dritten Semester an der Universität Marburg. Im vierten Semester wird die Masterarbeit wahlweise an einem der drei Orte angefertigt.

Die Studienplätze sind bereits jetzt begehrt: 121 Bewerbungen aus 42 Nationen liegen vor. Die besten Studierenden werden in einem gemeinsamen Verfahren ausgewählt, 18 erhalten ein Erasmus Mundus-Stipendium. Typisch dafür ist, dass die Stipendien international vergeben werden, denn das Erasmus Mundus-Programm fördert nicht nur die Kooperation europäischer Hochschulen untereinander, sondern ebenso deren Dialog mit Staaten außerhalb der EU. Ziel dabei ist, die EU als weltweites Exzellenzzentrum in Studium und Lehre aufzubauen.

Für die Studierenden jedoch stehen die Berufsaussichten im Vordergrund. „Nach zwei Jahren Vollzeitstudium haben die Absolventen auf dem internationalen Arbeitsmarkt beste Berufsaussichten, beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit, der Verbandsarbeit oder auch in Unternehmen der Outdoorindustrie“, hebt Martin Lindner, Koordinator des Studiengangs am Arbeitsbereich „Pädagogik des Abenteuers und Jugendforschung“ hervor.

Outdoor, Natur und Abenteuer boomen im Freizeit- und Bildungsbereich – und das nicht nur in Deutschland, sondern international. Dies zeigt zum einen die trotz der Wirtschaftskrise anhaltende Konjunktur des Outdoormarktes; zum anderen haben sich in verschiedenen Ländern prosperierende Praktiken der Outdoorpädagogik ausgeprägt. Daraus resultieren auch länderspezifische Konzeptionen und Lernansätze. Deshalb arbeiten die drei beteiligten Institute in Deutschland, England und Norwegen schon lange Zeit zusammen. Der inzwischen emeritierte Professor Peter Becker, der den Masterstudiengang initiiert hat, hat stets eine internationale Ausrichtung des Instituts für Sportwissenschaften und Motologie am Fachbereich Erziehungswissenschaften forciert und vorangetrieben.

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