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31.03.2011

Gleiche Chancen auf gesunde Zähne

Marburger Zahnmediziner erhielten Hufeland-Preis

Der Marburger Zahnmediziner Professor Dr. Klaus Pieper und seine Kolleginnen Dr. Martina Krutisch und Privatdozentin Dr. Anahita Jablonski-Momeni sind gestern (30. März 2011) mit dem Hufeland-Preis 2010 ausgezeichnet worden. Der Direktor der Abteilung Kinderzahnheilkunde im Medizinischen Zentrum für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde der Philipps-Universität erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Preis für seine Präventionsstudie „Intensivzahnpflege im Kindergarten – Eine zweijährige Interventionsstudie“.

Hufelandpreis
Professor Dr. Klaus Pieper mit seinem Team bei der Preisverleihung(Foto: Deutsche Ärzteversicherung)

Zur Studie: In den letzten zwanzig Jahren war an den bleibenden Zähnen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland eine stetige Verbesserung der Zahngesundheit zu beobachten. An Milchzähnen von Kleinkindern hingegen fiel der Kariesrückgang nicht so deutlich aus.

Das präventive Verhalten in Familien – und damit die Zahngesundheit heranwachsender Kinder – ist eng mit dem Sozialstatus der Eltern verknüpft. Gut ausgebildete Eltern sorgen in der Regel besser für die Zahngesundheit ihrer Kinder als Eltern mit niedrigem Sozialstatus. Eine intensivierte Vorsorge im Kindergarten hilft, die Chancen benachteiligter Kinder auf gesunde Zähne zu verbessern. In der prämierten Arbeit wurde überprüft, ob Kinder, die an einem speziellen Intensivzahnpflegeprogramm im Kindergarten teilnehmen, gesündere Zähne haben als Kinder, die in der Institution gelegentliche Zahnputzunterweisungen erhalten. Zur Intensivzahnpflege gehörte tägliches durch eine Fachkraft („Zahnputzfee“) überwachtes und aktiv unterstütztes Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste.

Die Ergebnisse der Anfangsuntersuchung zeigten, dass 83 Prozent der zwei- bis vierjährigen Kinder noch keine Zahnschäden hatten. Bei 8,4 Prozent der untersuchten Kinder wurde an einzelnen oberen Milchschneidezähnen behandlungsbedürftige Karies entdeckt; bei 3,1 Prozent der Kleinkinder waren sogar alle Schneidezähne im Oberkiefer durch Karies bereits stark geschädigt, unter anderem durch das Trinken zuckerhaltiger Getränke sowie die Einnahme von mindestens vier Zwischenmahlzeiten am Tag.

Während der zweijährigen Durchführung der Intensivzahnpflege im Kindergarten entstanden bei den intensiv betreuten Kindern 21 Prozent weniger Kariesschäden als in der Vergleichsgruppe. Anhand der Ergebnisse der Studie werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die frühkindliche Karies erfolgreicher bekämpft werden kann.

Die Deutsche Ärzteversicherung, die Bundesärztekammer und die Bundeszahnärztekammer sowie die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung verfolgen mit dem Hufeland-Preis das Ziel, die Präventivmedizin in Deutschland zu fördern. (Pressetext: Deutsche Ärzteversicherung)

Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Klaus Pieper,
Abteilung Kinderzahnheilkunde
Tel.: 06421 58-63224