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16.09.2011

„Schatzkammer der Pflanzenwelt“

Botanischer Garten der Universität Marburg wird von der Landesregierung dauerhaft gesichert

Die Landesregierung stockt die zweckgebundene Grundfinanzierung für den Botanischen Garten auf den Marburger Lahnbergen 2012 um 600.000 Euro auf mehr als 1,2 Millionen Euro auf, um den Botanischen Garten umzustrukturieren und als „Schatzkammer der Pflanzenwelt“ dauerhaft weiterführen zu können. Das teilten Finanzstaatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher und Wissenschaftsstaatssekretär Ingmar Jung nach einem Gespräch mit der Präsidentin der Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause, heute mit. Wenn sich das neue Konzept als tragfähig erweise, könne diese Aufstockung perspektivisch auch in den Folgejahren bis 2016 erfolgen.

Der Botanische Garten soll die sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten der Pflanzenwelt in der freien Natur mit Bildungsangeboten für Schüler und Erwachsene zur regionalen und globalen Biodiversität und deren Schutz verbinden. Die Angebote der Einrichtung sollen auf die für die Öffentlichkeit und das Bildungswesen besonders attraktiven Bereiche fokussiert werden. „Damit kann ein Weg gefunden werden, nach Reduzierung der Kosten um etwa zwei Drittel auf die bestehende Grundfinanzierung die Fortführung dieser in der Region sehr beliebten Einrichtung auf Dauer zu sichern“, sagten Hölscher und Jung. Der zielgruppengerechte Ansatz für die Vermittlung von Biodiversität und Artenschutz, wie er heute schon im Botanischen Garten verwirklicht wird, soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Dazu gehören auch Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, der regionalen biologischen Umwelt und deren Erhaltung sowie der Verbreitung von ausgesuchten Pflanzenfamilien über die Welt und ihre Einbindung in die jeweiligen Ökosysteme der Kontinente. Im Gegenzug werden Teile des Pflanzenbestands aufgelöst beziehungsweise planmäßig abgegeben. Die Philipps-Universität wird dazu ein Konzept entwickeln, das die Grundlage für die Zusatzfinanzierung bilden soll.

Die Präsidentin der Philipps-Universität, Prof. Katharina Krause, freut sich über die Würdigung der Arbeit des Botanischen Gartens: „Ich sehe nunmehr eine gute Chance, einen zentralen Kern der hervorragenden Arbeit des Botanischen Gartens dauerhaft zu sichern.“ Auch wenn es aus Sicht der Universität wünschenswert gewesen wäre, alle Bereiche des wissenschaftlichen Artenschutzes zu erhalten, müsse man zur Kenntnis nehmen, dass nicht alles Wünschenswerte auf Dauer auch finanzierbar sei.