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30.11.2012

Jahrelang engagiert für administrative und technische Mitarbeiterinnen

Philipps-Universität verleiht Frauenförderpreis an Tanja Pfeffer-Eckel und Waltraut Röder-Spangenberg

Frauenförderpreis 2012
Die Preisträgerinnen Tanja Pfeffer-Eckel (2. von links) und Waltraut Röder-Spangenberg (2. von rechts) mit Uni-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause (links) und Frauenbeauftragter Dr. Silke Lorch-Göllner. Foto: Christian Stein

Der Frauenförderpreis 2012 der Philipps-Universität wurde an zwei Mitarbeiterinnen des administrativ-technischen Bereichs verliehen: Tanja Pfeffer-Eckel und Diplom-Pädagogin Waltraut Röder-Spangenberg. Sie wurden am 29. November für ihre herausragenden Verdienste in der Förderung der administrativ-technischen Mitarbeiterinnen ausgezeichnet, für die sie sich langjährig und nachhaltig engagiert haben. Die Preisträgerinnen nahmen die Ehrung in der Aula der Alten Universität aus den Händen von Universitätspräsidentin Professorin Dr. Katharina Krause entgegen. Der alle zwei Jahre verliehene Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Tanja Pfeffer-Eckel arbeitete ab 1990 als Sekretärin am Institut für Normale und Pathologische Physiologie am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität. Nach Zusatzausbildungen zur Bürokauffrau und Ausbilderin wechselte sie in das Pharmakologische Institut und ist heute als Assistentin des Instituts im Sekretariat tätig. Um Organisationsabläufe zu optimieren, rief sie 2005/2006 die „Initiative Sekretariat und Büroorganisation“ ins Leben. 2007 gründete sie ein universitätsweites Online-Informationsforum für das administrativ-technische Personal. Seit dem Jahr 2000 setzt sich Tanja Pfeffer-Eckel zuerst als Mitglied der Frauenförderkommission und später der Gleichstellungskommission im Fachbereich Medizin für die Belange aller administrativ-technischen Mitarbeiter und besonders der Sekretärinnen ein. Ihr Engagement geht über die Philipps-Universität hinaus: In diesem Jahr initiierte sie in einem erneuten Anlauf die bundesweite Vernetzung verschiedenster Initiativen des administrativ-technischen Personals an Universitäten. Laudator Professor Dr. Frank Czubayko, der mit Tanja Pfeffer-Eckel seit vielen Jahren zusammenarbeitet, hob ihre Bereitschaft hervor, sich persönlich immer weiter zu entwickeln und Konflikte stets sachlich auszutragen.

Waltraut Röder-Spangenberg ist seit 1975 am Fachbereich Erziehungswissenschaften tätig, seit 1978 im Prüfungsamt. Neben ihrem Beruf hat sie 2005 das Studium der Erziehungswissenschaften erfolgreich abgeschlossen. In den 1970er und 1980er Jahren setzte sie sich als Vertrauensfrau der damaligen Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst (ÖTV) für die Mitarbeiterinnen an ihrem Fachbereich ein. Sie machte sich für eine bessere Tarifeingruppierung der Mitarbeiterinnen im Schreibdienst und für Aufstiegsmöglichkeiten von Teilzeitbeschäftigten stark. In der Projektgruppe „Entwicklung der Frauenforschung am Fachbereich Erziehungswissenschaften“ engagierte sie sich ebenfalls. Als Vertreterin der administrativ-technischen Mitarbeiterinnen in der „Kommission für Frauenförderung und Frauenforschung“ war sie an der Erstellung des ersten Frauenförderplans der Philipps-Universität beteiligt. Dabei gehe es ihr nicht allein um eine Frauenquote, sondern vor allem um bessere Arbeitsbedingungen und Chancen zur Weiterqualifizierung, betonte die Laudatorin Diplom-Bibliothekarin Ulla Grochtdreis.

Nach der Begrüßung zum Festakt durch Dr. Silke Lorch-Göllner, Frauenbeauftragte der Philipps-Universität, sprach Professorin Dr. Gertraude Krell von der Freien Universität Berlin zum Thema „Chancengleichheit an Hochschulen – auch für administrativ-technische Mitarbeiterinnen“. Bei Chancengleichheit der Geschlechter werde oft vor allem an die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen gedacht, so Professorin Krell. „Die Verbesserung der Arbeits- und Einkommenssituation in frauendominierten Berufen und Bereichen ist ebenfalls ein wichtiges Handlungsfeld.“ Krell sieht den Einsatz für eine adäquate Bezahlung von Frauen als ein zentrales Thema, besonders bei den Sekretärinnen. Die Anforderungen an sie seien stark gestiegen: „Viele von ihnen bearbeiten fremdsprachliche Texte, erstellen Präsentationen und beraten Studierende – diese Aufgaben spiegeln sich jedoch noch nicht in ihrer Vergütung wider.“ Umso wichtiger seien Initiativen wie die der beiden Preisträgerinnen. Vieles sei schon erreicht worden, aber es bleibe auch noch viel zu tun, sagte Krell. Wichtig sei, „herausragende Persönlichkeiten wie die beiden diesjährigen Preisträgerinnen zu würdigen und sie zu feiern.“ Das taten die rund 150 Gäste im Anschluss an den Festakt bei einem Empfang im Kreuzgang der Alten Universität.

Kontakt

Dr. Silke Lorch-Göllner und Dr. Ingrid Rieken
Frauenbeauftragte der Philipps-Universität Marburg
Tel.: 06421 28-26187
E-Mail