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13.02.2012

Neuer Zugang zu Leichenpredigten

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert innovative Archiv- und Editionsplattform

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Forschungsstellenleiterin Dr. Eva-Maria-Dickhaut bei der Begrüßung; links Dr. Friedhelm Nonne, Kanzler der Philipps-Universität, rechts Dr. Andreas Kuczera, Projektverwaltung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz(Foto: Pressestelle der Philipps-Universität / Susanne Igler).
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Das Team der Forschungsstelle für Personalschriften (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität / Susanne Igler).

Die Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg startet mit vier Kooperationspartnern das von der DFG geförderte Projekt "Archiv-, Editions- und Distributionsplattform für Werke der Frühen Neuzeit (AEDit Frühe Neuzeit)". Zum Kick-off, der zum Jahrestag des Relaunch der Website personalschriften.de erfolgte, kamen vergangene Woche die Vorsitzende der Kommission für Personalschriften bei der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur, Professorin Dr. Irene Dingel, der Generalsekretär der Akademie, Professor Dr. Claudius Geisler, der Kanzler der Philipps-Universität, Dr. Friedhelm Nonne, der ehemalige Universitätspräsident, Professor Dr. Werner Schaal, sowie zahlreiche der Forschungsstelle verbundene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen. Die Leiterin der Forschungsstelle, Dr. Eva-Maria Dickhaut, hob insbesondere die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen der Mainzer Akademie und der Marburger Universität hervor. Dingel betonte, dass – abgesehen von Mainz – Marburg mit fünf Projekten der bedeutendste Standort dieser Akademie sei.

Ziel von AEDit ist es, hochwertige, wissenschaftlich zuverlässige Texte und Datenbanken aus Forschungsprojekten, die frühneuzeitliche Quellen erschließen und edieren, in einem gemeinsamen Repositorium zusammenzuführen und langfristig zu archivieren. Die Zitierfähigkeit der archivierten Texte und Daten wird durch dauerhafte Identifikatoren gewährleistet. Sie sollen außerdem in einem standardisierten Format der Wissenschaft zur Nachnutzung via Download und über definierte Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden. Zugleich wird den beteiligten Projekten für ihre Publikationen eine stabile elektronische Plattform zur Verfügung gestellt, die allgemein anerkannten Editionsrichtlinien folgt. Unter Federführung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel kooperieren bei diesem Vorhaben neben der Marburger Forschungsstelle das Forschungsprojekt "Controversia et confessio" der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, das Deutsche Textarchiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie das Projekt "Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft" der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

Im Vorfeld war mit Unterstützung der bei der Mainzer Akademie angesiedelten „Digitalen Akademie“ vor einem Jahr das Wissensportal für Leichenpredigten auf ein neues technisches Fundament gestellt worden, um sich unter der neuen Adresse „personalschriften.de“ mit einer verbesserten Informationsstruktur und Benutzerführung zu präsentieren.

Die 1976 gegründete Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg ist seit 1984 eine Arbeitsstelle der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Ihre Hauptaufgabe war bis 2005 die Katalogisierung der Leichenpredigten-Bestände in Hessen und Schlesien. Seit 2006 ist Thüringen der neue Arbeitsschwerpunkt. Im Rahmen von AEDit Frühe Neuzeit werden in dem mit 65.000,00 EUR geförderten Teilprojekt die Arbeitsergebnisse der Forschungsstelle deutlich über den bisherigen Umfang hinaus für Recherchen im Internet bereitgestellt und zugleich langfristig archiviert. Zur besseren Austauschbarkeit der Daten mit denen anderer wissenschaftlicher Institutionen wurde die bisher bei der Auswertung von Leichenpredigten benutzte Auszeichnungssprache auf ein international anerkanntes Format umgestellt.

Weitere Informationen:

www.personalschriften.de

Kontakt

Dr. Eva-Maria Dickhaut
Leiterin der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg

Tel.: 0 64 21 / 28-2 31 62
E-Mail