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02.03.2012

Agnès Godard nimmt Marburger Kamerapreis 2012 entgegen

Am Freitag Abend hat die Französin Agnès Godard den Marburger Kamerapreis 2012 erhalten. Nach Judith Kaufmann 2006 ist sie die zweite Frau, die für ihre herausragende Bildgestaltung im Film ausgezeichnet wird.

Urkundenüberreichung
Oberbürgermeister Egon Vaupel überreicht Agnès Godard die Urkunde zum Kamerapreis (Foto: Pressestelle der Philipps-Universität / Susanne Igler).
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Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause, Preisträgerin Agnès Godard, Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach bei der Verleihung des Marburger Kamerapreises (Pressestelle der Philipps-Universität / Susanne Igler).
Godard
© Privatarchiv Agnès Godard
Agnès Godard
© Privatarchiv Agnès Godard

Im internationalen Kinospielfilm der letzten Jahre, wie ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN mit Audrey Tatou (Claude Berri, 2006), GOLDEN DOOR (Emanuele Crialese, 2005) oder HOME (Ursula Meier, 2007) hebt Godard sich durch ihre vielseitigen, überraschenden Bildschöpfungen im Zusammenspiel mit der Regie hervor. In der Jury-Begründung für den Marburger Kamerapreis wird Godard daher als "eine der prägnantesten, mutigsten und einflussreichsten Bildgestalterinnen im europäischen Film" gewürdigt.

Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, wies auf die ausgeprägte Menschlichkeit von Godards Kameraarbeit hin: „Mit Agnès Godard wird in diesem Jahr nicht nur zum zweiten Mal in der Geschichte des Marburger Kamerapreises eine Frau ausgezeichnet, sondern vor allem eine ungewöhnlich reflektierte und intelligente Bildgestalterin, die stets mit großer Neugierde an der Welt und den Menschen ihre Bildgestaltung vornimmt.“ Gleichzeitig würdigte Krause in besonderer Weise den Berufsstand der Kameraleute: "Tatsächlich sind Kameraleute die visuellen Erzeuger einer Welt, in die wir als Zuschauer für die Dauer von zwei Stunden eintauchen. Wenn Film gelingt, dann gelingt ihm, etwas zu zeigen, was uns immer schon vor Augen stand, aber niemals in dieser Form sichtbar geworden ist. Damit ist auch die Herangehensweise der diesjährigen Preisträgerin Agnès Godard charakterisiert: Es gelingt ihr, scheinbar alltägliche Orte, Personen und Geschichten so ins Bild zu setzen, dass man sie auf neue, noch nie dagewesene Art sieht."

Die Laudatio auf die 60-jährige Kamerafrau hielt die Schweizer Regisseurin Ursula Meier: „Mit Agnès zu arbeiten heisst immer wieder zu wagen, seine eigenen Grenzen zu überwinden, keine Angst vor der Radikalität zu haben, vor dem Experiment, vor der Schlichtheit und vor der Prägnanz – und all das im Dienst des Films.“

Meier hatte zuvor bei der Berlinale den „Silbernen Bären“ für das von Godard fotografierte Sozialdrama „Enfant d’en haut“ (Das Kind von oben) erhalten.

„Was Kinobegeisterung und filmästhetische Reflexion angeht, ist nach der Berlinale vor zwei Wochen an diesem Wochenende die Universitätsstadt Marburg die Hauptstadt im Lande.“, sagte die Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach.

Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg lobten den mit 5000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis dieses Jahr zum zwölften Mal im Rahmen der Marburger Kameragespräche aus. "Bei Kameragesprächen und Kamerapreis handelt es sich auch um eine fruchtbare Verbindung von Forschung und Lehre mit einer gleichzeitigen Vermittlung in die breitere Öffentlichkeit hinein – um eine Gemeinschaftsaktion von Universität und Universitätsstadt Marburg – dies ist ebenfalls eine Aufgabe, die für die Universität zu Anfang des 21. Jahrhunderts große Bedeutung hat und der wir uns gemeinsam annehmen", betonte die Universitätspräsidentin.

Weitere Informationen:

Begründung der Jury

Programm

http://www.marburger-kamerapreis.de/

Prof. Dr. Malte Hagener
Leiter des Marburger Kamerapreises und der Marburger Kameragespräche 2012
Institut für Medienwissenschaft
Telefon: (+49)-6421/28-24991
hagener@staff.uni-marburg

Kontakt

Lisa Kroggel
Mediakontakt Laumer
Biegenstrasse 46
35037 Marburg

Tel.: 06421/69009-14
E-Mail