Zurück zur Übersicht

20.09.2012

Humboldt-Forschungsstipendiatinnen zu Gast an der Philipps-Universität

Russische Keltologin und iranische Mathematikerin bereichern Marburger Forschung

Fatemeh Mohammadi
Dr. Fatemeh Mohammadi arbeitet an theoretischen Untersuchungen im Gebiet der kombinatorischen kommutativen Algebra. Foto: Prof. Dr. Volkmar Welker
Elena Parina
Dr. Elena Parina kommt vom Institut für Sprachwissenschaft an der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Foto: Dr. Anna Muradova

Fachliche Überschneidungen sind sehr unwahrscheinlich bei der Keltologin Dr. Elena Parina und der Mathematikerin Dr. Fatemeh Mohammadi – doch eine Gemeinsamkeit haben die beiden: Von diesem September an sind sie für zwei Jahre zu Gast an der Philipps-Universität. Gefördert wird der Aufenthalt der exzellenten Wissenschaftlerinnen durch das Forschungsstipendien-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Parina kommt vom Institut für Sprachwissenschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. „Sie arbeitet insbesondere zum Kymrischen, der keltischen Sprache von Wales“, erläutert ihr Gastgeber, Professor Dr. Erich Poppe vom  Fachgebiet Vergleichende Sprachwissenschaft und Keltologie am Fachbereich Fremdsprachliche Philologien. Für ihr Forschungsprojekt in Marburg verbindet die Stipendiatin erstmalig für diese Sprache sprachhistorische und sprachtypologische Ansätze und erforscht die Entwicklung der Bedeutungen häufiger Adjektive des Kymrischen im Laufe seiner Geschichte und ihre typologischen Interpretationsmöglichkeiten. „Durch diese semantisch-typologische Perspektive ergänzt sie hervorragend unsere hiesigen Forschungsschwerpunkte, die im syntaktisch-typologischen Bereich liegen“, freut sich Poppe.

Mohammadi promovierte vor drei Jahren in Teheran an der Amirkabir Universität und forschte im Anschluss am Mathematical Sciences Research Institute (MSRI), einem mit der US-amerikanischen Universität Berkeley assoziierten Forschungsinstitut. Sie arbeitet an theoretischen Untersuchungen im Gebiet der kombinatorischen kommutativen Algebra. „Insbesondere beschäftigt sie sich mit der Theorie der Gröbner Basen“, erklärt Professor Dr. Volkmar Welker, Mohammadis Gastgeber vom Fachgebiet Diskrete Mathematik am Fachbereich Mathematik und Informatik. „Gröbner Basen sind ein algorithmisches Verfahren, mit dem polynomiale Gleichungssysteme gelöst werden können“, fährt Welker fort. Polynomiale Gleichungssysteme bilden ein Bindeglied zwischen theoretischen Untersuchungen in der reinen Mathematik und Anwendungen zum Beispiel in der Roboter-Steuerung.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Erich Poppe, Fachgebiet Vergleichende Sprachwissenschaft und Keltologie
am Fachbereich Fremdsprachliche Philologien
Tel.: 06421 28-24787
E-Mail: Poppe@staff.uni-marburg.de

Prof. Dr. Volkmar Welker, Fachgebiet Diskrete Mathematik
am Fachbereich Mathematik und Informatik
Tel.: 06421 28-26611
E-Mail: welker@mathematik.uni-marburg.de