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11.04.2013

Von Hieroglyphen und Fluorophoren

Humboldt-Stipendiaten aus Russland und Spanien forschen in Marburg

Carolina Carillo Carrion
Carolina Carillo Carrion. Foto: privat

Zwei Humboldt-Stipendiaten seit März an der Philipps-Universität Marburg. Der Sprachwissenschaftler Dr. Ilya Yakubovich und die Chemikerin Dr. Carolina Carrillo Carrion haben sich entschlossen, ihre Forschungen in Marburg fortzusetzen. Die Preisträger des Alexander-von-Humboldt-Stipendiums sind für zwei Jahre an der Philipps-Universität.

Yakubovich erhielt das Stipendium für seine Arbeit zur Erforschung der Luwischen Sprache. Luwisch wurde von 2000 v. Chr. bis 700 v. Chr. in der heutigen Türkei gesprochen. Die Sprache wurde hauptsächlich in Form von Hieroglyphen überliefert. Die Erforschung dieser Sprache trägt zum Verständnis des frühen indo-europäischen Raums bei. Das wird besonders von Historikern geschätzt, da viele geschichtliche Ereignisse des Raumes nur auf luwisch dokumentiert sind. Yakubovich kommt aus Moskau und wurde in Chicago promoviert. „Herr Dr. Yakubovich ist ein exzellenter Wissenschaftler und wir freuen uns, dass er unsere Arbeitsgruppe mit seiner Expertise unterstützt“, so Professor Dr. Elisabeth Rieken, die Gastgeberin Yakubovichs in Marburg.

Dr. Carolina Carrillo Carrion wird bei Professor Dr. Wolfgang Parak ihre Arbeiten im Feld der analytischen Chemie weiter verfolgen. Sie beschäftigt sich mit der Untersuchung und Analyse von Fluorophoren. Das sind Stoffe, die Licht aufnehmen können und es später wieder abgeben. Sie werden an verschiedene Nanopartikel geheftet, wodurch sie unterschiedliche Strahlungen generieren. Die Strahlung kann von den Fluorophoren als Energiequelle genutzt werden. Dadurch entsteht für die enzymnachweisenden Stoffe eine unterschiedlich lange Lebensdauer, welche dann ausgelesen werden kann. Carolina Carrillo Carrion möchte ihre Zeit in Marburg nutzen, um ihr Verfahren auch für die Untersuchung von Blutplasma oder -serum anwendbar zu machen. Sie kommt aus Cordoba nach Marburg.

Ilya Yakubovich
Ilya Yakubovich. Foto: Gabriele Neumann

„Frau Dr. Carrillo Carrion hat eine einschlägige Erfahrung in analytischer Chemie und sie wird uns helfen unsere entwickelten Methoden in der Praxis anzuwenden“, so Professor Dr. Wolfgang Parak, der Gastgeber Carrillo Carrions in Marburg.

Ansprechpartner:

Professor Dr. Elisabeth Rieken
Institut für Klassische Sprachen und Literaturen
Tel.: 06421-28-24785
E-Mail: elisabeth.rieken@staff.uni-marburg.de

Professor Dr. Wolfgang Parak
Fachbereich Physik
Tel.: 06421-28-24202
E-Mail: wolfgang.parak@physik.uni-marburg.de