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23.04.2013

Für die Sanskritforschung aus Indien nach Marburg

Humboldt-Stipendiatin bereichert das Fachgebiet Indologie der Philipps-Universität

Humboldtstipendiatin
Humboldtstipendiatin Dr. Lata Deokar forscht derzeit in Marburg. Foto: Gabriele Neumann
Die indische Wissenschaftlerin Dr. Lata Deokar ist für mehrere Monate zu Gast in Marburg. Die Postdoktorandin und Trägerin des Humboldt-Forschungsstipendiums der „Alexander-von-Humboldt-Stiftung“ wird in dieser Zeit ihre Arbeiten an der Herausgabe von Kommentaren zu einem berühmten Sanskrit-Wörterbuch aus der Antike fortsetzen. Die Erforschung dieser altindischen Gelehrtensprache ist der Schwerpunkt der Indologin. Ihr Gastgeber ist Professor Dr. Jürgen Hanneder, Indologe an der Philipps-Universität. Ihre gerade angetretene Stelle als Associate Professor in Pune lässt Deokar für ihre Zeit in Marburg ruhen.
In ihrer Heimatstadt Pune ist Deokar mit einer Dissertation promoviert worden, in der sie den Kommentar „Kāmadhenu“ zum Sanskritwörterbuch des indischen Lexikografen und Dichters Amarasimha aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. herausgegeben hat. Der Kommentar stammt etwa aus dem 12. Jahrhundert n. Chr. und stellt den wohl bedeutendsten Beitrag zum Wörterbuch des Amarasimha dar. „Für meine Dissertation habe ich an einer kritischen, zweisprachigen Edition des Kāmadhenu gearbeitet. Als Grundlage dienten zwei nur teilweise überlieferte Manuskripte in Sanskrit und deren tibetische Übersetzung”, erklärte die Stipendiatin ihre Arbeit.
Deokars Arbeit soll in der Marburger Reihe „Indica et Tibetica“ erscheinen, welche von Prof. Dr. Michael Hahn herausgegeben wird. Für Deokars Zeit in Marburg ist die Überarbeitung ihrer umfangreichen Dissertation und deren Drucklegung geplant. Außerdem bereitet sie hier einen Folgeband mit einem verwandten Text vor. „Der besondere Wert des Kommentars liegt in seinen reichhaltigen Zitaten aus bekannten und unbekannten Werken der indischen Literatur und den Bedeutungsangaben seltener Sanskritwörter samt ihren Kontexten“, erklärt Hahn die Bedeutung des Werks.
(Johanna Famulok)

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Jürgen Hanneder
Fremdsprachliche Philologien, Fachgebiet Indologie und Tibetologie
Tel. 06421- 28-24930
E-Mail: juergen.hanneder@staff.uni-marburg.de

Prof. Dr. Michael Hahn (Emeritus)
Fremdsprachliche Philologien, Fachgebiet Indologie und Tibetologie
Tel.: 06421-28-24995
E-Mail: hahnm@staff.uni-marburg.de