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10.11.2015

Kunstmuseum Marburg: Baustart für die Innensanierung

Aufruf zu kreativen Spendenaktionen unter dem Motto „Mehr Museum für Marburg – Engagieren für die Kunst“

Die Philipps-Universität feierte zusammen mit rund 100 Gästen, unter ihnen der Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, den Start der Innensanierung des Kunstmuseums Marburg. Neben der Sanierung der Ausstellungsräume wird ein attraktives Raumkonzept mit der Möglichkeit eines Rundgangs geschaffen. Ein Aufzug und Rampen ermöglichen künftig den barrierefreien Zugang. Auch ein neues Beleuchtungssystem, eine energieeffiziente Heizung, neue sanitäre Anlagen und die denkmalgerechte Sanierung aller Oberflächen stehen auf dem Plan. Außerdem wird es Räume für die Museumspädagogik geben. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 3,5 Millionen Euro. 1,25 Millionen Euro sollen durch Spenden eingeworben werden. Die Wiedereröffnung ist für das Wintersemester 2017/18 vorgesehen.

„Von den Bürgern für die Bürger: Dieser Satz trifft auf wunderbare Weise die Intention des Marburger Kunstmuseums“, erklärte Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Ohne ehrenamtliches Engagement sei der Bau des Ernst-von-Hülsen-Hauses 1927 nicht möglich gewesen. „Und auch heute hoffen wir auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger: 500.000 Euro wurden bereits seit 2013 gesammelt – jetzt gilt es, durch kreative Aktionen weitere Spenden einzuwerben, damit die Finanzierung der Sanierung sichergestellt wird. Ich zähle auf Sie“, so der Minister an die Anwesenden gerichtet.

Das Land Hessen hatte die Außensanierung für das denkmalgeschützte Gebäude mit rund fünf Millionen Euro finanziert. Die Philipps-Universität finanziert als Trägerin des Museums die Innensanierung. Die Präsidentin der Philipps-Universität, Prof. Dr. Katharina Krause, dankte allen Unterstützern des Kunstmuseums für ihren Einsatz und ihre Ideen. „Mit dem Museum, das der Universität geschenkt wurde, geben wir der Stadt etwas zurück, indem wir die herausragenden Werke, die momentan nicht sichtbar sind, wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagte Krause. „Wer ein Museum saniert, geht ein Wagnis ein. Deshalb bitte ich Sie herzlich, auch weiterhin als Botschafter für das Kunstmuseum aktiv zu bleiben, damit wir noch mehr Unterstützer gewinnen.“

Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck betonte, dass die Universität bei der Sanierung an den Charakter des Museums in den 1920er Jahren anknüpfen will. Das Kunstmuseum werde sich an ein breites Publikum richten, wechselnde Ausstellungen zeigen und den Blick auf die Gegenwartskunst legen. „Kunst braucht Räume, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Wir werden Räume wieder öffnen, damit die Besucher viele Möglichkeiten erhalten, den Kunstwerken zu begegnen. Außerdem schaffen wir einen Kreativbereich, in dem Menschen aller Generationen künstlerisch aktiv werden können.“

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Bernd Höhmann, ist es ein „Glückstag für die Zukunft des Kunstmuseums“, das in Mittelhessen die Aufgabe eines Landesmuseums habe. Mit den geplanten Maßnahmen rücke der Besucher in den Mittelpunkt. Der Verein hat bereits zahlreiche Spendenaktionen durchgeführt und übernimmt die Patenschaft für die Sanierung des Museums-Foyers.

Bürgerschaftliches Engagement gefragt

Mit dem Baustart der Innensanierung beginnt auch die Aktion „Mehr Museum für Marburg – Engagieren für die Kunst“. Iris Rubinich, an der Universität für Fundraising zuständig, erinnert an das gemeinschaftliche Engagement beim Bau des Museums: „Handwerker spendeten Material und Zeit. Unternehmer, Bürger, Professoren gaben finanzielle Mittel. Daran erinnern zwei Bronzefiguren vor dem Haupteingang. Wir wollen noch einmal möglichst viele Menschen für das Museum mobilisieren – Bürger, Unternehmen, Chöre, Vereine. Jeder kann sich mit einer eigenen kreativen Spendenaktion beteiligen, beispielsweise mit einem Benefiz-Konzert, einem Charity-Turnier oder einer Kunst-Versteigerung. Die kreativsten Aktionen wollen wir zur Museumseröffnung prämieren.“ Es werden außerdem noch Raumpaten gesucht. Vom kleinen Gemäldekabinett bis zum großen Saal – je nach Spendenhöhe oder Präferenz können Spender die Sanierung eines Raums fördern.

Auch Studierende engagieren sich ehrenamtlich in der Spendenkampagne für das Kunstmuseum. Eine von ihnen ist Jasemin Khaleli, die als Jazz-Sängerin den Festakt musikalisch begleitete. Der A-Capella-Chor „Marburger Vokalisten“ gab eine Kostprobe für sein geplantes Benefiz-Konzert zugunsten des Kunstmuseums im Februar 2016.

Weitere Informationen zur Spendenaktion: www.kunst-braucht-raum.de

Informationen zum Ernst-von-Hülsen-Haus

Interview mit Museumsdirektor Christoph Otterbeck ( Marburger Unijournal / Sommer 2013)

Artikel zur Geschichte und Sanierung des Ernst-von-Hülsen-Hauses (Marburger Unijournal /Sommer 2014)

Kontakt

Iris Rubinich, Stabsstelle Fundraising und Alumni-Service
Tel.: 06421/28-25038
E-Mail