Eine Bereicherung für beide Seiten

Andrey Trofimov aus Moskau erhält in diesem Jahr den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen und soziales Engagement ausländischer Studierender. Der 37-Jährige lebt mit seiner Familie seit mehr als zwei Jahren in Marburg und steht kurz vor seinem Master-Abschluss in Europäischer Ethnologie/Kulturwissenschaft. In seiner Heimat hatte er Philologie studiert und als Redakteur im Bereich Kunstgeschichte und Kultur gearbeitet.

Im Namen aller Lehrenden am Institut für Europäische Ethnologie/ Kulturwissenschaft hat ihn Professorin Dr. Ina Merkel für den Preis vorgeschlagen. In beeindruckend kurzer Zeit sei es ihm gelungen, ein sprachliches Ausdrucksvermögen zu erreichen, das hohen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird, betont Merkel. Sein wissenschaftliches Talent hat Trofimov bei einer Exkursion unter der Leitung von Dr. Antje van Elsbergen in Thessaloniki (Griechenland) für seine Masterarbeit unter Beweis gestellt, die sich mit dem Thema Identitäten russischer Migranten befasst. Er habe bei seinen empirischen Arbeiten eine große Begabung gezeigt, auf Menschen verschiedener Kulturen zuzugehen und deren Erfahrungswelt zu erforschen.

„Er ist allen Lehrenden als unglaublich engagierter Student bekannt“, sagt Merkel. In einem Lehrforschungsprojekt zum Alltagsleben im Marburg des 19. Jahrhunderts hat er aus Sicht seiner akademischen Lehrer hervorragende Beiträge geliefert. „Andrey Trofimov ist die treibende Kraft bei der Vorbereitung der Ausstellung zu diesem Projekt“, lobt Professorin Dr. Marita Metz-Becker den Preisträger. „Er hat sich mit viel Kompetenz und Gespür bei der Quellenrecherche und der Gestaltung des Ausstellungskatalogs eingebracht und andere Studierende motiviert, sich zu beteiligen“, ergänzt Professor Dr. Siegfried Becker. „So trägt er zur Integration aller Studierenden am Institut bei. Wir hoffen, dass er uns nach seinem Studium als junger Wissenschaftler erhalten bleibt.“

„Wir freuen uns über die Auszeichnung für Herrn Trofimov. Mit seinen Leistungen und seinem Engagement ist er eine Bereicherung für beide Seiten, denn er nimmt ein Stück von Deutschland in seine Heimat mit und lässt etwas von sich bei uns in Deutschland“, erklärt Professor Dr. Harald Lachnit, Vizepräsident für Studium und Lehre bei der Preisverleihung.

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