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28.07.2015

Ehrendoktorwürde für israelischen Molekularbiologen

Professor Dr. Ze’ev Paroush von der Hebrew University in Jerusalem ausgezeichnet

Professor Matthias Rothmund (links) und Dekan Professor Helmut Schäfer (rechts) feiern den neuen Marburger Ehrendoktor Professor Ze'ev Paroush (Mitte). Foto: Medienabteilung des Fachbereichs Medizin / Philipps-Universität Marburg

Der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg hat Prof. Dr. Ze´ev Paroush im Juli 2015 die Ehrendoktorwürde verliehen. Der  israelische Molekularbiologe forscht über die molekularen Mechanismen der Genregulation und hat einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Entwicklung von Tumorzellen zu verstehen. Als Forschungsdekan an der Hebrew University in Jerusalem fördert er seit Jahren die Kooperation mit der Philipps-Universität.

Zu Paroushs bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen zählt die Entdeckung des zentralen Co-Repressors „Groucho“ und seiner Bedeutung für die Entwicklung von Zellen. Fehlfunktionen dieses Moleküls spielen bei der Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle. Paroush nutzte die Fruchtfliege als Modell, um zu erforschen, wie Wachstumssignale von der Zellmembran in den Zellkern gelangen und dort die Ausprägung von Genen regulieren.

Ze'ev Paroush werde aber nicht nur als herausragender Wissenschaftler geehrt, betonte Prof. emeritus Dr. Matthias Rothmund, ehemals Dekan des Fachbereichs und Direktor der Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universität Marburg, in seiner Laudatio. „Die Ehrendoktorwürde verleihen wir ihm ebenso sehr wegen seiner Persönlichkeit, seiner Integrität, seinem Kooperationswillen und seiner andauernden Suche nach Qualität in der Wissenschaft, insbesondere unter jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“

Während der Feierlichkeiten in der Aula der Alten Universität betonte Rothmund die wichtige Rolle, die Ze'ev Paroush für die erfolgreiche Kooperation mit der Hebrew University in Jerusalem gespielt habe: „Als der Fachbereich Medizin 2009 einen hochrangigen internationalen Partner für eine Kooperation in Tumorbiologie und Immunologie suchte, ermöglichte Ze'ev Paroush die enge und fruchtbare Zusammenarbeit der Philipps-Universität mit der Hebrew Universität, die bis heute andauert.“ In diesem Zusammenhang dankte Rothmund auch Amnon Orbach, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Marburg, für sein Engagement: „Er war ein Geburtshelfer für die Kooperation mit der Universität in Jerusalem, der uns anfangs wichtige Türen öffnete.“

Der 1958 geborene Ze’ev Paroush studierte Biologie an der Hebrew University in Jerusalem. In der Arbeitsgruppe des renommierten Forschers Howard Cedar vertiefte er seine Studien mit einer Dissertation in Molekularbiologie. In den 1990er Jahren arbeitete Paroush als Postdoc in Oxford bei David Ish-Horowitz, um dort mehr über die Genregulation während der embryonalen Entwicklung herauszufinden.

1995 kehrte Paroush an die Hebrew University zurück. Seit 2008 ist er Associate Professor of Biochemistry and Developmental Genetics und leitet die Abteilung für Entwicklungsbiologie und Krebsforschung.

„Am Fachbereich Medizin werden nicht viele Ehrendoktortitel vergeben, aber im Fall von Ze'ev Paroush hat es keinerlei Diskussionen gegeben“, freute sich Professor Rothmund am Ende seiner Laudatio. Einstimmig hatte der Fachbereichsrat die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität an den Molekularbiologen beschlossen.

Kontakt

Professor Dr. Helmut Schäfer, Dekan des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität
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