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29.07.2015

Marburger Kinder- und Jugendpsychiater ausgezeichnet

Der Marburger Professor Helmut Remschmidt erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Würzburg

Helmut Remschmidt und Matthias Frosch
Der Marburger Professor Helmut Remschmidt (re.) erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Würzburg. Die Urkunde überreicht Prof. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg. (Foto: Universität Würzburg | Katrin Heyer)

Er gilt als einer der Begründer und herausragenden Repräsentanten des Fachs Kinder- und Jugendpsychiatrie: der Marburger Mediziner Helmut Remschmidt. Mit der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum Würzburg hat ihn viel verbunden – unter anderem die Tatsache, dass er von 2000 bis 2008 Mitglied im Aufsichtsrat des Klinikums war. Jetzt hat ihm die Fakultät im Rahmen ihrer Promotionsfeier die Ehrendoktorwürde verliehen.

Hohes Ansehen und viele Auszeichnungen

„Helmut Remschmidt genießt großes Ansehen in den deutschen, europäischen und internationalen Gesellschaften für Kinder- und Jugendpsychiatrie, denen er auch als Präsident vorstand“, sagte Professor Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, in seiner Laudatio.

Remschmidt vertritt das gesamte Fach der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie als Facharzt und Diplompsychologe. Er ist als Sachverständiger für gerichtliche Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie außerordentlich gefragt und war unter anderem Mitherausgeber der „Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform“. Besonderen Wert legte Helmut Remschmidt auch auf die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses. So unterstütze er tatkräftig seinen Schüler, Professor Andreas Warnke, der von 1991 bis 2012 die Würzburger Kinder- und Jugendpsychiatrie leitete.

Im Laufe seines Berufslebens wurde Remschmidt mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet – unter anderem mit der Mitgliedschaft der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Deutschen Ärzteschaft, der Fellowship des Royal College of Psychiatrists, dem Bundesverdienstkreuz am Bande und Ehrenmitgliedschaften verschiedener Fachgesellschaften. Remschmidt war und ist viel gefragtes Mitglied von wissenschaftlichen Gremien wie etwa der Weltgesundheitsorganisation, der Bundesregierung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Wissenschaftsrats und der Bundesärztekammer.

Wissenschaftliche Laufbahn

Helmut Remschmidt studierte Medizin, Psychologie und Philosophie von 1958 bis 1965 an den Universitäten Erlangen, Wien und Tübingen. 1964 promovierte er an der Universität Erlangen zum Dr. med.. Im Rahmen eines Stipendiums der Volkswagen-Stiftung schloss sich 1968 die Promotion zum Dr. phil. an der Universität Tübingen an. Nach der Habilitation an der Philipps-Universität Marburg im Jahr 1971 nahm er 1975 den Ruf auf eine ordentliche Professur für Psychiatrie und Neurologie des Kindes- und Jugendalters an der Freien Universität Berlin an, wo er die gleichnamige Abteilung gründete. 1980 übernahm Remschmidt die Professur für Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Leitung der gleichnamigen Klinik an der Philipps-Universität Marburg, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 innehatte.

Kontakt

Prof. em. Helmut Remschmidt
Philipps-Universität Marburg
Zentrum für Nervenheilkunde
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Tel.: 06421 58-65602
E-Mail