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20.05.2016

„Ein Gewinn für Stadt, Land und Philipps-Universität“

Stadtwerke Marburg und Land Hessen unterzeichneten Fernwärmerahmenvertrag

Freuen sich über den neuen Fernwärmevertrag (v.l.n.r.): Rainer Kühne, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg; Dr. Franz Kahle, Bürgermeister der Stadt Marburg; Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister der Stadt Marburg; Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Finanzminister; Prof. Dr. Katharina Krause, Universitätspräsidentin; Dr. Uwe Grebe, Geschäftsführer des Studentenwerks Marburg; Peter Caratiola, Hessisches Finanzministerium. Foto: Philipps-Universität Marburg/Markus Farnung
Die Stadtwerke Marburg und das Land Hessen haben einen Fernwärmerahmenvertrag, der die langfristige Sicherung einer energieeffizienten und wirtschaftlichen Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet Marburgs realisiert, unterzeichnet. Über die vielen Vorteile des Vertrags für Stadt, Land und die Philipps-Universität informierten heute beim offiziellen Austausch der Vertragsurkunden Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Geschäftsführer der Stadtwerke Rainer Kühne und die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg Prof. Dr. Katharina Krause. Alle Beteiligten machten deutlich: „Der Fernwärmerahmenvertrag ist ein Gewinn für die Stadt Marburg, das Land Hessen und die Philipps-Universität.“

Der Vertrag sieht vor, dass das bislang im Eigentum des Landes stehende Fernwärmenetz für eine Million Euro an die Stadtwerke Marburg verkauft wird. Damit werden die Verantwortlichkeiten eindeutig geregelt: Betrieb und Eigentum des Fernwärmenetzes werden fortan gemeinsam bei den Stadtwerken als fachkundiges Unternehmen angesiedelt. Auch das Heizkraftwerk Ortenberg wird vom Land für eine Million Euro an die Stadtwerke verkauft. Seit 1993 war den Stadtwerken die Betriebsführung für das Fernwärmenetz übertragen. Der bislang gültige Betriebsführungsvertrag endet nun mit der Übertragung des Fernwärmenetzes an den neuen Eigentümer: die Stadtwerke Marburg. „Dadurch spart das Land künftig jährlich rund 400.000 Euro ein, die bislang für die Unterhaltung des Netzes an die Stadtwerke bezahlt wurden“, berichtete Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer .

Der Fernwärmevertrag sieht darüber hinaus vor, dass das circa acht Kilometer lange Fernwärmenetz aus Gründen der Energieeffizienz komplett erneuert wird. Das Land beteiligt sich an der Modernisierung der Fernwärmeleitungen mit einem Baukostenzuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro. Finanzminister Dr. Schäfer erklärte, dass auch das Land von den Energieeffizienzmaßnahmen profitiere: „Das Land ist durch seine 35 Liegenschaften vor Ort, die Fernwärme beziehen, ein bedeutender Kunde der Stadtwerke. Durch die Modernisierung des Netzes werden die Preise für Fernwärme spürbar sinken und das Land kann zukünftig weitere rund 700.000 Euro jährlich einsparen.“ Schäfer sagte außerdem: „Dieser Vertrag bringt die Hessische Landesregierung auch auf ihrem Weg hin zu einer CO2-neutralen Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 ein großes Stück voran. Dank moderner, energieeffizienter Fernwärmeleitungen können die an das Netz angeschlossenen Liegenschaften des Landes jährlich mehrere tausend Tonnen CO2 einsparen.“ Experten rechnen damit, dass der Ausstoß an CO2-Emissionen in den Landesliegenschaften insgesamt pro Jahr um bis zu 5.900 Tonnen gesenkt werden kann. Zu diesem Kreis gehört auch die Philipps-Universität, die mit ihren 31 Liegenschaften den Großteil der Fernwärmenutzer stellt. „Durch die nun langfristig geregelte Partnerschaft bekennt sich das Land weiterhin klar zur Fernwärme. Es war der Landesregierung in den Verhandlungen ein wichtiges Anliegen, dass die Stadt Marburg mit der Fernwärme auf Dauer sicher planen sowie auf kalkulierbare Einnahmen setzen kann. Ich bin froh, dass wir dieses Ziel gemeinschaftlich mit allen Beteiligten in guten und fairen Verhandlungen erreicht haben“, sagte Finanzminister Dr. Thomas Schäfer.

„Die heutige Entscheidung, die Fernwärme vor unserer Haustür zu stärken, ist eine große Chance für Stadt und Region“, machte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies deutlich. Mit dem Heizkraftwerk Ortenberg der Stadtwerke Marburg werde Energie zunehmend aus heimischen Quellen bezogen, dies schaffe Unabhängigkeit von teuren und unsicheren Energieimporten, lobte das Stadtoberhaupt den kommunalen Energieversorger vor Ort. „Damit sichern wir die Daseinsvorsorge für die Zukunft –  zum Wohle der ganzen Stadt, insbesondere von Mieterinnen und Mietern, Geringverdienern sowie dem regionalen Wirtschaftskreislauf insgesamt“, freute sich der Oberbürgermeister.

Die Präsidentin der Philipps-Universität Prof. Dr. Katharina Krause sagte heute: „Ich freue mich sehr, dass die Philipps-Universität damit eine stabile, langfristige Perspektive für eine zukunftsgerechte Wärmeversorgung der Universitätsbauten im Lahntal erhält und zugleich die finanzielle Sonderbelastung, die der bisherige Wärmeliefervertrag der Universität aufbürdete, zügig reduziert wird.“

„Wir haben heute das Ergebnis langjähriger Verhandlungen und harter Arbeit unterschreiben können. Mit diesem Vertrag garantieren wir zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger eine langfristige, energieeffiziente und wirtschaftliche Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet Marburg“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Kühne bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung. Dabei gilt der Dank der Stadtwerke „allen an dem Prozess Beteiligten von der Philipps-Universität, dem Land Hessen und der Stadt Marburg“.

(Gemeinsame Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen, der Universitätsstadt Marburg, der Stadtwerke Marburg und der Philipps-Universität Marburg)

Kontakt:

Ralph-Nicolas Pietzonka, Pressesprecher des HMdF, E-Mail: presse@hmdf.hessen.de