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07.02.2017

Wie gemalt

Das Raumgerüst im Atrium wurde entfernt - Fotos und Informationen von der UB-Baustelle

Vor allem beim Atrium der neuen Universitätsbibliothek hat sich in diesem Monat Entscheidendes getan: „Nachdem das Raumgerüst entfernt ist, erfasst man erstmals die Weitläufigkeit des rund 1.000 Quadratmeter großen Foyers“, erklärt Jutta Reuter. Die Beauftragte für Bauangelegenheiten bei der UB ist begeistert von den Ausblicken in den Botanischen Garten, die das gläserne Entree ermöglichen. Weiterhin läuft der Innenausbau auf Hochtouren und das Bibliotheksgebäude füllt sich zunehmend mit Regalen: Sowohl in den oberen drei Geschossen als auch in den Magazinbereichen des Untergeschosses sind ein Großteil der Regalanlagen aufgestellt.

„Wie vorgesehen wurde Anfang des Monats mit dem Probebetrieb der Buchförderanlage begonnen“, berichtet Dr. Ilona Rohde, die den Neubau von Seiten der Universitätsbibliothek als Projektleiterin betreut. Dabei wird getestet, ob die Beförderung der Bücherkisten funktioniert: Kurven müssen genommen werden, die Kisten müssen unfallfrei von Haupt- auf Nebentrassen abbiegen können. „Außerdem sind wir dabei, gemeinsam mit dem beauftragten Innenarchitekturbüro die Möblierung für die Bibliothek auszuwählen“, erzählt Rohde. „Neben Stühlen und Arbeitstischen gehören dazu auch Lounge-Möbel und mobile Arbeitseinheiten für die Gruppenräume.“

Insgesamt laufen die Arbeiten auf der Großbaustelle auch weiterhin nach Plan. Allerdings war, erstmals seit Baubeginn, im Januar eine kurze Winterpause vonnöten: „Aufgrund der kalten Witterung mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt mussten die Außenarbeiten zwei Wochen lang ruhen“, berichtet Joachim Haak, zuständiger Bauprojektmanager der Universität. Noch vor Jahresbeginn war mit dem Bau der Fahrradterrassen am Pilgrimstein begonnen worden und inzwischen gehen die Arbeiten mit Hochdruck weiter: Stellflächen für rund 160 Fahrräder entstehen zwischen ehemaligem Hygieneinstitut und dem Neubau; insgesamt werden rund um die UB circa 440 Plätze zur Verfügung stehen.

Die Fertigstellung der neuen UB rückt immer näher: Im Sommer wird der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) die Bibliothek planmäßig an die Universität übergeben und im Anschluss, mit Beginn der Semesterferien, soll dann der Umzug beginnen. „Das ist eine enorme logistische Herausforderung“, betont Ilona Rohde. „Um diese optimal zu meistern, haben wir eine europaweite Ausschreibung  für die Logistikplanung und den Umzug ausgeschrieben.“ Das Ergebnis und somit auch ein erster Fahrplan für den Umzug soll Ende März feststehen.

Hintergrund:

Die neue Universitätsbibliothek entsteht als Herzstück des geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen „Campus Firmanei“ am Fuße der Marburger Oberstadt, zwischen Elisabethkirche und Altem Botanischem Garten. Auf rund 18.000 Quadratmeter Fläche sollen ca. 2,5 Millionen Bände Platz finden. Im Vergleich zur bestehenden Uni-Bibliothek wird den Nutzern ein wesentlich größerer Freihandbestand als bislang zur Verfügung stehen. Die Zusammenlegung bislang  dezentraler Bestände soll längere Öffnungszeiten ermöglichen und interdisziplinäres Arbeiten fördern.

Die Baukosten von rund 108 Millionen Euro werden durch das HEUREKA-Programm (Hochschul-Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen) getragen. Das Gebäude wurde von dem Darmstädter Architekturbüro Sinning geplant, das 2009 den städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerb gewonnen hat.