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28.04.2017

Ist der Frieden in Europa gefährdet?

Innovative Lehrveranstaltung von 13 Universitäten geht dieser Frage auf den Grund

Ringseminar Europa-Politik Der Ausstieg Großbritanniens aus der EU, der Aufstieg von Rechtspopulisten in Europa, die Debatte um die mögliche Schließung der Central European University (CEU) in Ungarn und der Krieg in der Ukraine zeigen, dass die europäische Integration als Friedensprojekt gefährdet und höchst umstritten ist. Herausforderungen wie die Finanzkrise oder Migrationsbewegungen nach Europa werden dabei ebenfalls als gefährdend wahrgenommen und haben in Teilen Europas zu nationalistischen Bewegungen und Tendenzen geführt.

Die durch die Wahrnehmung einer „Gefährdung des Friedens in Europa“ aufgeworfenen Herausforderungen sind Anlass für eine besondere und bisher einzigartige Lehrveranstaltungsform: Das Seminar findet als standortübergreifende Ringveranstaltung statt, durch die Forschende und Studierende aus 13 unterschiedlichen Universitätsstandorten über eine digitale Videoplattform und E-Learning-Formate jede Woche über hunderte Kilometer hinweg zusammenarbeiten. Input-Vorträge von renommierten Forschenden aus Deutschland, Griechenland, Ungarn, dem Vereinigten Königreich (Oxford University & London School of Economics and Political Science) und Kanada ermöglichen Diskussionen auf höchstem Niveau.

Das Besondere des Seminars ist dabei vor allem die direkte studentische Interaktion durch Video-live-Kontakt und virtuelle Arbeitsräume. Die Studierenden erarbeiten in diesem Rahmen in universitätsübergreifenden Arbeitsgruppen Fragen, Problemaufrisse und Einschätzungen zu den thematisierten Krisen und stellen diese zur gemeinsamen Debatte. Auch methodisch wird das innovative Konzept des Seminars durch vielfältige Möglichkeiten wissenschaftlichen und journalistischen Arbeitens abgerundet, etwa in Form der Produktion von Zeitungsartikeln, Video- oder Radiobeiträgen.

Ziel des standortübergreifenden Austausches und der multimedialen Aufbereitung der Seminarinhalte ist es, fort von der klassischen Vortragssituation in den Seminarräumen den Studierenden eine möglichst nachhaltige und perspektivenreiche Auseinandersetzung mit den Inhalten des Seminars zu ermöglichen – thematisch wie auch methodisch. Für einen langfristigen Erfolg des Konzepts sollen die Inhalte des Kurses zu eLearning-Einheiten umgebaut und für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

An diesem Seminar nehmen ca. 150 Studierende der Universitäten Düsseldorf, Freiburg, Hamburg, Mainz, Marburg und Tübingen teil. Es findet unter Einbettung des AK Curriculum und Didaktik der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) statt. Für die Veranstaltung ist eine Projekt-Homepage eingerichtet worden: www.ringseminar-europa.politik.uni-freiburg.de .

Teilnahme:

Interessierte Master-Studierende können sich noch anmelden. Der Präsenzteil des Seminars findet dienstags, 14-16 Uhr in Raum 03B06 in der Wilhelm-Röpke-Str. 6 (B-Turm, 3. Stock) statt. Link zum LSF: https://qis.uni-marburg.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=164376&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=Veranstaltung


Die beteiligten Standorte sind:

- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Eberhard Karls Universität Tübingen
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Philipps-Universität Marburg
- Universität Hamburg

Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit folgenden Institutionen statt:

- Aristotle University of Thessaloniki, Griechenland
- Central European University, Ungarn
- Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg
- Institut für Ost- und Südost-Europaforschung Regensburg
- London School of Economics and Political Science, Vereinigtes Königreich
- University of Ottawa, Kanada
- University of Oxford, Vereinigtes Königreich

Projekthomepage: www.ringseminar-europa.politik.uni-freiburg.de

(Text: Friedrich Plank, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Bereich Internationale Politik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Kontakt

Dr. Kerstin Zimmer, Zentrum für Konfliktforschung
Tel.: 06421 28-24573
E-Mail