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Farnschlucht

Die Marburger Farnsammlung auf den Lahnbergen gilt als arten- und individuenreichste in Deutschland. Mit viel Fleiß und Sorgfalt entstand ein Sortiment von mehr als 80 verschiedenen Farnarten. Zusätzlich sehen Sie entlang der zahlreichen, zum Teil auch nicht befestigten Wege mehr als 60 Farnhybriden und Farnvarietäten.

Straußenfarn
Foto: Patrick Vogel
Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris)

Die Farnschlucht ist das Kleinod und damit ein Schwerpunkt des Botanischen Gartens. Da Farne immer einen schattigen, wenigstens jedoch einen halbschattigen Standort benötigen, eignet sich dieser außergewöhnliche Teil des Geländes besonders gut. Er ähnelt einem Tal - die Hohlform ist jedoch nicht auf natürliche Weise entstanden: So fließt heute der künstliche Bach der Farnschlucht genau auf der Sohle eines alten Weges, einer Furt, auf der im Mittelalter Händler mit ihren Ochsenkarren das Salz aus Thüringen zu Handelsplätzen am Rhein brachten. Die Räder der Ochsenkarren und ausschwemmender Regen haben im Lauf der Zeit die Hohlform geschaffen. Dieser Bachverlauf mit dem Charakter eines Wildbachs und die aufgelockerte Anpflanzung von Serbischen Fichten (Picea omorica), Stechpalmen (Ilex aquifolium) und zahlreichen eingestreuten, Halbschatten bevorzugenden Stauden und Zwiebelgewächsen (z.B. zahlreiche Lilienarten), prägen die besondere Sehenswürdigkeit des Marburger Botanischen Gartens.

Weitere Farne und ihre unterschiedlichen Wuchsarten präsentieren wir Ihnen im Farnhaus.