20.03.2018 Neuer DFG-Schwerpunkt „Das digitale Bild“ bewilligt

Universitäten München und Marburg koordinieren multidisziplinäres Forschungsprogramm zu Digitalisierung des Wissens

Collage mit verpixelten Einzelbildern
Foto: Colourbox
Digitale Bilder bestehen aus vielen Pixeln. Die Collage illustriert die Vielfalt solcher Bilder.

Man muss nur einen aktuellen Online-Auftritt mit einer Website aus den 1990er-Jahren vergleichen, um zu sehen, wie sehr die digitale Welt heute visuell geprägt ist. Das neue DFG-Schwerpunktprogramm „Das digitale Bild“, das in der ersten Phase an der LMU-München koordiniert wird und dessen Konzeption unter Beteiligung der Philipps-Universität erarbeitet worden ist, soll diesen Wandel, seine Triebkräfte, seine Erscheinungsformen und seine Konsequenzen reflektieren – für das Feld von Kunst, Wissenschaft und Kultur. Hubertus Kohle, Professor für Kunstgeschichte an der LMU, Koordinator und erster Sprecher des neuen Programmes, spricht angesichts der Dimension dieses Prozesses von einem „tiefgreifenden epistemologischen Umbruch“.

Bei dem Schwerpunktprogramm handelt es sich um ein spezielles Förderformat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit dem Zuschlag für das in München in enger Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg durchzuführende „Bild“-Projekt hat die DFG erst einmal ein thematisches Dach geschaffen, verbunden mit einer generellen Förderzusage in der Höhe von mehreren Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. In den nächsten Monaten können Wissenschaftler aus ganz Deutschland Förderanträge einreichen, die unter dieses Thema passen. Einzelne Projekte können auch als „Tandems“ von Informatikern und Kulturwissenschaftlern geplant werden. Die DFG begutachtet die wissenschaftliche Qualität der Forschungsvorhaben und trifft eine Auswahl. Projektstart soll im kommenden Jahr sein.

In der Regel, so heißt es in einer Mitteilung der DFG, laufen die Schwerpunktprogramme über zweimal drei Jahre. Für die zweite dreijährige Förderperiode ist der Marburger Kunsthistoriker Professor Hubert Locher als Sprecher vorgesehen, der schon jetzt als zweiter Sprecher fungiert und der mit Kollegen aus München, Heidelberg und Erlangen-Nürnberg zu den Initiatoren des Projekts gehört.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Hubertus Kohle
Institut für Kunstgeschichte
LMU München
Zentnerstr. 31
80798 München
Tel.: 089 21805314

Prof. Dr. Hubert Locher
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg,
Kunstgeschichtliches Institut der
Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 11
35037 Marburg
Tel. 06421 28-24324