04.06.2019 Sommeruniversität "Minorities - Problem or Diversity?"

Im Sommersemester 2019 findet vom 19. bis 25. August zum 8ten Mal eine internationale Sommeruniversität im deutsch-dänischen Grenzgebiet statt, an der erstmals auch die Universität Marburg, vertreten durch Dr. Martin Göllnitz, teilnimmt.

Minorities - Problem or Diversity?

Mit der Grenzziehung im Jahr 1920 entstanden sowohl im deutschen als auch im dänischen Grenzraum nationale Minderheiten. Sie stellten in mancherlei Hinsicht die Rechtstaatlichkeit und Toleranz ihrer Heimatstaaten auf die Probe. 

Nicht selten wurden im Europa des 20. Jahrhunderts die zahlreichen Minderheiten von der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung mit Misstrauen bedacht und des Separatismus’ verdächtigt. Dies war auch im deutsch-dänischen Verhältnis zeitweise der Fall. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entspannten sich mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der NATO die Beziehungen zwischen den Volksgruppen sowie zwischen den beiden Ostseeanrainerstaaten Dänemark und Deutschland. Dennoch brauchte es fast einhundert Jahre, bis die umstrittene Region und ihre drei Minderheiten (neben einer deutschen und dänischen gab es auch eine friesische) sich als „Europäisches Model“ rühmen konnten. Angesichts des deutsch-dänischen Freundschaftsjahres 2020 befassen wir uns in der Sommeruniversität 2019 mit der Entstehungsgeschichte der Minderheiten in der deutsch-dänischen Grenzregion. Welche Konflikte gab es in der Geschichte und welche gibt es noch heute? Wie bereichern die Minderheiten das kulturelle Leben in der Region? Was haben Minderheiten mit Politik zu tun? Die Sommeruniversität findet zwar in unmittelbarer Grenzlage statt, der deutsch-dänische Fall stellt aber nur den Ausgangspunkt in Bezug auf übergreifende Fragen und Perspektiven zu den unterschiedlichsten Minderheiten in Europa dar.

Die Sommeruniversität wird vom Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, dem Internationalen Wirtschaftskommunikationsstudium (IVK) und dem Zentrum für Grenzregionsstudien der Süddänischen Universität, dem Friesischen Seminar der Europa-Universität Flensburg, dem Institut für Hessische Landesgeschichte der Universität Marburg, der Ausländerförderung der Konrad-Adenauer Stiftung, dem Bund Deutscher Nordschleswiger und der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig organisiert. Sie wird in deutscher und englischer Sprache durchgeführt und bietet deutschen, dänischen und auch internationalen Studierenden die Möglichkeit, sich nicht nur mit der Entwicklung einer lange umstrittenen, aber heute friedlichen Grenzregion in Europa auseinanderzusetzen, sondern auch die Perspektive der Studierenden aus anderen Ländern kennenzulernen. Die Sommeruniversität bietet den Studierenden einen innovativen Studienort für einen fachlich interdisziplinären und interkulturellen Austausch.

Einen aktuellen Flyer zum Programm der internationalen Sommeruniversität 2019 und weiteren Informationen können Sie hier herunterladen.

Kontakt