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„Die Geschichte der Behringwerke in Marburg (1918 - 1932)“

Infektionskrankheiten gehören zu den gefährlichsten Erkrankungen von Menschen auf der ganzen Welt. Bei der erfolgreichen Bekämpfung dieser Krankheiten spielten deutsche Bakteriologen besonders vor dem Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Der deutsche Arzt und Nobelpreisträger Emil von Behring erkannte bei seinen Forschungen zu Diphtherie und Tetanus das Prinzip der passiven Immunisierung (1890), die Blutserumtherapie, und gründete 1904 die Behringwerke in Marburg, die sich in der Folgezeit zu einem wichtigen Standort der Pharmaindustrie in Hessen entwickelten.

Die Geschichte des Unternehmens nach dem Tod des Arztes und Unternehmers Emil von Behrings (1917) bzw. Ende des Ersten Weltkriegs (1918) soll für den Zeitraum bis zur Eingliederung des Unternehmens in den I.G. Farben-Konzern im Jahr 1929 und den darauf folgenden Aufschwung analysiert werden. Wie gestaltete sich die Unternehmensstrategie, Forschung und Entwicklung? Inwiefern waren die Stadt Marburg und die Landesregierung Hessen an dem Unternehmen interessiert? Welche Motive hatte der Staat zur Förderung der Firma in der Weimarer Zeit und welchen Stellenwert hatten die Behringwerke für die Universitätsstadt Marburg sowie für die beteiligten Akteure im Untersuchungszeitraum? Wie gestaltete sich die Finanzierung und welchen Einfluss übten Banken als neue Akteure aus? Welche Interessen verfolgten die IG-Farben mit der Übernahme und welche Entwicklung nahmen die Behringwerke mit diesem neuen Eigentümer?

Ziel ist eine moderne regionale Unternehmensgeschichte mit dem Vergleich von Friedens- und Kriegswirtschaft, Analyse der Produktpalette sowie der Beziehungen von Kommune und Unternehmen.