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Hausnamen in Großseelheim

Im Rahmen des Projekts wird der Umbau von Referenzsystemen am Beispiel inoffizieller Personennamen (Hausnamen) im mittelhessischen Dorf Großseelheim erforscht.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden die alten dialektalen Hausnamen in der dörflichen Kommunikation durch die offiziellen Familiennamen abgelöst. Die Hausnamen erfüll(t)en mehrere Funktionen: Neben der eindeutigen Referenzleistung (auch bei Rufnamendopplungen) verorten sie eine Person sowohl räumlich als auch sozial innerhalb der Ortsgemeinschaft und bieten zugleich eine Möglichkeit zum Stance Taking, d.h. zur Positionierung der Kommunikationspartner/-innen im Hinblick auf die Adressat/-innen sowie die Referenzperson.
Das Projekt ist somit an der Schnittstelle von Variationslinguistik und Soziopragmatik angesiedelt und bedient sich sowohl sprachwissenschaftlichen als auch modernen sozialwissenschaftlichen Methoden.
Mitmachen
Aktuell wird über eine Fragebogenerhebung die Kenntnis der alten Hausnamen bei den Bewohner/-innen Großseelheims untersucht.
Gerade haben wir unsere zweite Umfrage zu den Hausnamen in Großseelheim gestartet. Machen Sie gerne mit und testen Sie Ihr Wissen oder senden Sie die Umfrage an Ihre Bekannten:
Zur aktuellen Umfrage: uni-marburg.de/WhbH9
Zur ersten Umfrage: uni-marburg.de/kThra
Die in der Befragung präsentierten Hausnamen beruhen auf einer Sammlung von Heinrich Block, Hans Georg Schröder und Dr. Herbert Schröder. Wir bedanken uns herzlich für die Bereitstellung!
Team
Projektleitung
Prof. Dr. Hanna Fischer
Mitarbeit
Maria Luisa Krapp
Praktikant
Nikolas Zonker
Publikationen & Vorträge
Fischer, Hanna; Krapp, Maria Luisa und Zonker, Nikolas. 2021. „Wie heißt du und wie nennst du dich?“ – Hausnamen in Mittelhessen. Sprachspuren: Berichte aus dem Deutschen Sprachatlas 1(12). URL: https://www.sprachspuren.de/hausnamen/
„Dynamik im System der inoffiziellen Personennamen“, Vortrag auf der Tagung „Referenz auf Personen in Variation(en). Struktur und Soziopragmatik nominaler Formen der Personenreferenz“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (15.10.2021). (Hanna Fischer, Maria Luisa Krapp)