Lea Reiff

Wiss. Mitarbeiterin

Kontaktdaten

+49 6421 28-22997 lea.reiff@ 1 Deutschhausstraße 3
35032 Marburg
F|04 Institutsgebäude (Raum: B121 bzw. +1/2210)

Sprechstunde

Montag, 16–17 Uhr sowie auf Anfrage per E-Mail.


Zur Person

Studium der Deutschen Philologie und Klassischen Archäologie (B.A.) sowie der Deutschsprachigen Literatur mit Schwerpunkt Neuere deutschsprachige Literatur (M.A.) an der Freien Universität Berlin. Tätigkeit als studentische Tutorin am Institut für Neuere deutsche Literatur der Freien Universität Berlin und zur Betreuung der Programmstudierenden der C.V. Starr-Middlebury School in Germany. 2016/17 Auslandsstudium (ERASMUS+) an der University of Cambridge (UK). Juni 2018 Masterarbeit zum Thema Ad divam dei genetricem – Konrad Celtis‘ Mariendichtung im Kontext des Humanismus. Seit April 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg am Institut für Neuere deutsche Literatur, AG Frühe Neuzeit und Europäische Aufklärung.


Gremien und Kommissionen

04/2020 bis 03/2023 │ Mitglied im Direktorium des Instituts für Neuere deutsche Literatur (Mittelbau)

02/2022 bis 09/2023 │ Mitglied der Allgemeinen Promovierendenvertretung

Laufend:

Seit 12/2021 │ Stellvertretendes Mitglied im Promotionsausschuss FB 09 (Gruppe der Doktoranden/Doktorandinnen mit beratender Stimme)

Seit 10/2022 │ Mitglied im Senat für die Liste "Promovierende und GEW/ver.di" (Gruppe Wissenschaftliche Mitglieder) 

Seit 11/2022 │ Stellvertretendes Mitglied im Senatsausschuss für Studium und Lehre (Gruppe Wissenschaftliche Mitglieder) 

Seit 11/2022 │ Stellvertretendes Mitglied in der Zentralen Tenure-Track-Kommission (Gruppe Wissenschaftliche Mitglieder) 

Seit 02/2023 │ Mitglied im Zentralen Wahlvorstand (Gruppe Wissenschaftliche Mitglieder)

Mitgliedschaften

10/2019 bis 09/2022 │ Assoziiertes Mitglied im PhD-Net „Das Wissen der Literatur“ der Humboldt-Universität zu Berlin

Laufend:

Seit 10/2020 │ Mitglied im Marburger Literaturforum e. V. (MLF)

Mitglied der GSA, MLA und GfH im DGV


Forschungsschwerpunkte

  • Literatur der Frühen Neuzeit (insbesondere des 16. Jahrhunderts)
  • Literatur und Wissen
  • Literatur und Krankheit (Seuchen)
  • Literatur, Magie und Dämonologie
  • Literatur und Musik
  • Gender Studies

Dissertationsvorhaben

Huren- und Hiobskörper - Codierungen der Syphilis in der Literatur der Frühen Neuzeit

Ende des 15. Jahrhunderts als neue Seuche wahrgenommen, erscheint Syphilis in der Literatur der Frühen Neuzeit in verschiedenen Textgattungen vom medizinischen Traktat über Lehrgedichte und Mirakel bis hin zum Schelmenroman. Die Krankheit stellt zeitgenössische Beobachter vor das Problem, ein als neu wahrgenommenes Phänomen in theologisch fundierte Wissensordnungen und kulturelle Deutungsmuster eingliedern zu müssen. Die Schwierigkeit der Einordnung zeigt sich in einer frühen Phase zwischen 1495 und 1520 vor allem daran, dass die Krankheit mehrere hundert Namen erhält, die jeweils verschiedene Deutungsstrategien offenbaren.

Im vorliegenden Dissertationsprojekt soll ‚Syphilis‘ als Haupt- und Nebenmotiv literarischer Drucke der Frühen Neuzeit vor allem aus den deutschsprachigen Gebieten des Heiligen Römischen Reiches untersucht werden. Der Schwerpunkt liegt auf Texten, die seit der Sammlung früher medizinischer Traktate und literarischer Darstellungen der Krankheit durch Ärzte, Medizinhistoriker und frühe Sexualwissenschaftler um 1900 eine Kanonisierung erfahren haben, jedoch auch in neueren Forschungsarbeiten kaum einem Close Reading unterzogen werden. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit richtet sich darauf, ob und in welcher Weise diese Texte an der Herstellung von Wissen über die Syphilis beteiligt sind und welche Funktionen sie bei der Autorisierung und Vermittlung von Wissen über diese Krankheit einnehmen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf frühen Einblattdrucken wie z. B. Sebastian Brants De pestilentiali scorra […] Eulogium (Basel: Johann Bergmann, 1496).

Ziel ist es, in genauer Textlektüre Prozesse der Politisierung, der Moralisierung und der Poetisierung der Syphilis nachzuvollziehen, bevor sich schließlich im 17. Jahrhundert die Sexualisierung der Syphilis verfestigt, deren literarisches Potenzial einschränkt und das Sprechen über eigene Erkrankungen nur noch Schelmenfiguren wie z. B. Grimmelshausens Courasche erlaubt.

Mitglied des interdisziplinären Forschungsnetzwerks Geschlecht • Macht • Staat

Seit 07/2021 gefördert aus Mitteln des Forschungscampus Mittelhessen (FCMH)


Publikationen

Verehrt, versehrt, verkehrt? Zur Vergeschlechtlichung (neo-)barocker Kastratenkörper in Daria Wilkes Roman Die Hyazinthenstimme (2019). In: Versehrung verstehen. Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven auf physisches und psychisches Erleben in der Gegenwartsliteratur, hg. v. Söhnke Post und Steffen Röhrs, Darmstadt: WBG 2023, 181-196.

„A Cruel, Cruel, Capricious God”: Chuck Shurley als Autor, Gott und transmediale Vermittlungsinstanz. In: Schreiben, Text, Autorschaft, Bd. II. Zur Narration und Störung von Lebens- und Schreibprozessen, hg v. Carsten Gansel, Katrin Lehnen und Vadim Oswald, Göttingen: V&R unipress 2021 (= Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien, Bd. 027), S. 63–86.

Die Krankheit des Ritters / Der Ritter als Krankheit: Funktion(alisierung)en der Syphilis in Erasmus‘ von Rotterdam Coniugum impar. In: Anafora. Zeitschrift für Literaturwissenschaft 8:2 (2021) (= Sonderheft: Krankheitsbilder, hg. v. Sonja Novak), S. 353–77.

„Que suis-je hélas?” – (Selbst-)Inszenierung in den Maria Stuart zugeschriebenen Gedichten. In: The Queen’s Two Bodies. Maria Stuart und Elisabeth I. von Schiller bis Jelinek, hg. v. Elena Agazzi, Gesa Dane und Gaby Pailer, Bern [u. a.]: Peter Lang 2021 (= Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A, Bd. 143), S. 127–42.


Vorträge

09/2023 │Gekrönte Marionetten: Zur Inszenierung weiblicher Herrschaft in Thomas Imbachs "Mary Queen of Scots". Populäre Kulturen: 8. Jahrestagung der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft.

11/2022 │ "The Shadow of a King": Power and Precarious Masculinities in Plays by Marie von Ebner-Eschenbach and Friedrich Schiller. The Emergence of Gendered Power Structures since Early Modern Times: Practices, Norms, Media - International Conference of the Research Network "Gender – Power Relations – State"(Geschlecht • Macht • Staat).

01/2022 │ Beyond Sexual Sin - 15th-Century Syphilis. MLA Annual Convention, Virtual Panel: "Truth, Trust, and Tall Tales".

10/2021 │ Syphilis as Punishment for Political Sin – Sebastian Brant’s broadsheet 'De pestilentiali scorra […] Eulogium' (1496) and its relations to Maximilan’s I imperial politics. GSA Conference, Virtual Panel: "Disease in Medieval and Early Modern Germany".

06/2021 │ Kastratensänger auf der Bühne der Gegenwart – Daria Wilkes 'Die Hyazinthenstimme'. Beitrag zur Ringvorlesung "Barock der Gegenwart/Gegenwart des Barock – Neobarocke Verfahren in der zeitgenössischen Literatur".

12/2020 │ War and Pestilence(Co-)relations between plague and warfare in literature and film, past and present. "Castles and Fortresses in Times of Pestilence" - International Colloquium Aarhus University, Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e. V.

07/2020 │ ‚Tamquam mortuus‘ – Pompilius Blennus zwischen Lepra und Syphilis. 11. Kinderhauser Tagung, Lepramuseum Münster.

06/2020 │ Teuflische Transgressionen – Gelehrte Magier des 16. Jahrhunderts. Beitrag zur interdisziplinären Ringvorlesung „Hexen, Teufel und Dämonen“. Online verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=-CD7faBN1kc

02/2020 │ „Supernatural“ – Chuck Shurley als Autor, Gott, Prophet und transmediale Vermittlungsinstanz. Justus-Liebig-Universität Gießen: Tagung "Schreiben, Text und Autorschaft", 26.-28. Februar 2020.

06/2018 │ „Que suis-je hélas?“ Selbststilisierung und Fremdbild im Kontext der Maria Stuart zugeschriebenen Gedichte. Klassik-Kolleg Weimar 2018: "The Queen’s Two Bodies". 

02/2017 │ Critical Review of a National Myth? Commemorative Culture in the ‘Lutherjahr’ 2017. University of Cambridge: CUCGS (Poster); Gabe Society (Vortrag).

Rezensionen (Auswahl)

Claudia Benthien, Antje Schmidt, Christian Wobbeler (Hrsg.): Vanitas und Gesellschaft. Verlag Walter de Gruyter, Berlin, Boston 2021, 308 S. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge XXXIII (2023) 1, S. 234–237.

Johannes Franzen / Christian Meierhofer (Hgg.), Gelegenheitslyrik in der Moderne. Tradition und Transformation einer Gattung. (Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik 33) Lang, Bern u.a. 2022, 452 S. In: Arbitrium 40 (2022) 3, S. 313–317.

Achim Aurnhammer, Nicolas Detering: Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit. Humanismus, Barock, Frühaufklärung. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2019, 623 S. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge XXX (2020) 2, S. 481–484.

Untote Grenzgänger. Bernhard Unterholzners „Die Erfindung des Vampirs“ ist eine Diskursgeschichte über den Blutsauger. In: literaturkritik.de 3 (2020).
URL: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26558. 

Auf dünnem Eis. In „Der Gott der Stadt“ inszeniert Christiane Neudecker einen wilden Korybanten-Tanz um Georg Heym. In: literaturkritik.de 10 (2019).
URL: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26083.

Vom Büchlein zum Werk. Carl-Friedrich Bieritz, Clemens Cornelius Brinkmann und Thomas Haye schärfen mit dem Sammelband „Literarische Widmungen im Mittelalter und in der Renaissance“ den Blick für Dedikationen als eigenständige Textform mit literarischem Charakter. In: literaturkritik.de 12 (2019).
URL: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26219.

Weitere Rezensionen auf literaturkritik.de.


Redaktionelle Mitarbeit

Eberhard Christian Kindermann: Die Geschwinde Reise auf dem Luft=Schiff nach der obern Welt [1744], hg. und mit einem Nachwort vers. von Hania Siebenpfeiffer, 2. überarb. und akt. Auflage, Hannover: Wehrhahn 2020 (= Weltraumreisen 1).

Francis Godwin: Der Mann im Mond oder: Bericht über eine Mondreise von Domingo Gonsales. Dem fliegenden Boten [1638], übersetzt aus dem Englischen von Ekbert Birr, Hannover: Wehrhahn 2020 (= Weltraumreisen 2).


Lehre

WiSe 2023/24 Vanitaslyrik (MS) und NDL Einführung I (PS)

SoSe 2023 Die Entdeckung Amerikas in der Literatur (MS) und NdL Einführung II (PS)

WiSe 2022/23 Figurationen weiblicher Herrschaft in der Literatur des 19. bis 21. Jahrhunderts (MS) und NdL Einführung I (PS)

SoSe 2022 Von Arminius zu Hermann: Literarische Transformationen eines nationalen Mythos (MS)

WiSe 2021/22 Musik und Musiker:innen in der Literatur der Frühen Neuzeit (OS)

WiSe 2020/21 NdL Einführung I (PS)

SoSe 2020 Hexen- und Teufelsliteratur in der Frühen Neuzeit (MS)

WiSe 2019/20 Seuchen in der Literatur der Frühen Neuzeit: Pest und Syphilis (MS)

SoSe 2019 Faustbücher des 16. bis 18. Jahrhunderts (MS)


Ringvorlesungen (Mitorganisation)

SoSe 2021 Barock der Gegenwart/Gegenwart des Barock - Neobarocke Verfahren in der zeitgenössischen Literatur

SoSe 2020 Hexen, Teufel und Dämonen


Semesterübergreifende Veranstaltungen

Doktorand:innenkolloquium NdL

Weitere Informationen unter: https://www.uni-marburg.de/de/fb09/neuere-deutsche-literatur/institut/mittelbau

Mythen der Welt: Lektürekreis

Weitere Informationen unter: https://www.uni-marburg.de/de/fb09/neuere-deutsche-literatur/institut/mittelbau

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